Die Bergkirchweih in Erlangen, auch bekannt als „Der Berch ruft“, ist kein gewöhnliches Bierfest. Seit 1755 zieht das traditionelle Volksfest jedes Jahr im Mai Besucher aus nah und fern an. Im Vergleich zum Münchner Oktoberfest, das erst 1810 ins Leben gerufen wurde, ist die Bergkirchweih damit das älteste Bierfest der Welt.
Die Geschichte der Bergkirchweih beginnt mit einem Beschluss der Stadträte des Magistrats der Erlanger Altstadt im April 1755, den traditionellen Pfingstmarkt vom Stadtzentrum auf den Burgberg zu verlegen. Dieser Umzug legte den Grundstein für das heutige Fest. Ursprünglich aus dem „Vogelschießen“ der Erlanger Schützenkompanie entstanden, entwickelte sich die Veranstaltung über die Jahre hinweg zu einer Kirchweih, die auf dem „Berch“ gefeiert wird.
Der Anstich des ersten Fasses Bier durch den Erlanger Oberbürgermeister markiert den offiziellen Beginn der Bergkirchweih, der „5. Jahreszeit“. Mit über einer Million Besuchern jährlich zählt das Fest zu den größten Volksfesten in Bayern. Die Besucher können sich unter alten Kastanienbäumen mit Lampions an fränkischen Spezialitäten und internationalen Gerichten erfreuen, begleitet von Live-Musik, Fahrgeschäften und anderen Attraktionen.
Ein Höhepunkt des Festes ist der Abschied mit dem traditionellen Bierbegräbnis. Festwirte und Helfer tragen ein letztes Fass Festbier durch die jubelnde Menge, um es symbolisch zu begraben. Die Besucher verabschieden sich vom „Berch“ mit weißlichen Taschentüchern und singen gemeinsam das Lied „Lili Marleen“. Die Bergkirchweih in Erlangen bietet eine einzigartige Atmosphäre und eine lange Tradition, die bis heute von vielen begeisterten Gästen geschätzt wird.