Die Stadtbücherei Erding hat eine erstaunliche Auszeichnung erhalten: das Gold-Siegel des Sankt Michaelsbundes. Diese Ehrung wertet die außerordentlichen Leistungen der Bücherei auf und zeigt, wie wichtig sie für die Erdinger Bevölkerung ist. Unter der Leitung von Ingrid Müller-Heß, die seit 25 Jahren das Haus am Aeferleinweg führt, ist die Bücherei zu einem beliebten Treffpunkt für große und kleine Leser geworden. Die beeindruckenden Zahlen untermauern dies: Rund 54.000 Medien, mehr als 200.000 Ausleihen und fast 5.000 aktive Leser machen Erding zu einem leuchtenden Beispiel für öffentliche Bibliotheken.
Besonders hervorzuheben ist die breite Palette an angebotenen Medien und Dienstleistungen. Neben klassischen Büchern, Zeitschriften und Hörbüchern stehen auch Spiele und interaktive Lernmaterialien zur Verfügung. Leser finden hier alles, was die Fantasie anregt und den Wissensdurst stillt. Auch digitales Material ist im Angebot, das immer wichtiger wird in einer zunehmend technisierten Welt. Die Bücherei wird somit nicht nur zur Quelle der Unterhaltung, sondern auch zum Bildungsort für alle Altersgruppen.
Vielfältige Angebote und Engagement
Die Stadtbücherei ist mehr als nur ein Ort zum Ausleihen. Die Leiterin, Ingrid Müller-Heß, hat es verstanden, ein Ambiente zu schaffen, das die Nutzer anzieht. Ob Kindergartengruppen, Schulklassen oder Erwachsene – alle finden in der Bücherei Ruhezonen und Anregungen. Besonders in den Vormittagsstunden wird das Haus von Schulklassen und Kindergärten frequentiert, die an Lesungen oder Führungen teilnehmen. Tatsächlich gab es im Jahr 2023 insgesamt 49 Lesungen und 31 Führungen. Es ist ein lebendiger Ort, wo Bildung und Gemeinschaft zusammenfließen.
Zudem kommen zahlreiche Jugendliche nach der Schule, um an ihren Projekten zu arbeiten oder sich auf Prüfungen vorzubereiten. Der ruhige Raum ermöglicht konzentriertes Lernen, was für viele eine willkommene Abwechslung von der Hektik des Alltags ist. Ingrid Müller-Heß stellt fest, dass „Lesen nur durch Lesen erlernt werden kann“, weshalb die Verbindung zu Schulen und Kitas für sie von großer Bedeutung ist.
Ein weiteres Highlight der Bücherei ist der so genannte „Lesegarten“, der zusammen mit dem zentralen Theatron Veranstaltungen und Lesungen ermöglicht. Hier wird Literatur lebendig, und die Bücherei wird zum kulturellen Treffpunkt, wo Autoren zu Gast sind und ihre Werke präsentieren. „Die Menschen suchen nach Anregungen“, betont Müller-Heß, die die Wichtigkeit der aktuellen Medienpräsentation hoch einschätzt.
Das Gold-Siegel und die Zukunft
Die Aussicht auf den Erhalt des Gold-Siegels war nicht nur das Resultat harter Arbeit, sondern auch einer sorgfältig ausgewählten Medienausstattung und kundenfreundlicher Öffnungszeiten. Der bücherei-fachliche Verband verleiht seit 2019 diese Auszeichnung, und der Erfolg der Stadtbücherei wurde durch die sorgfältige Analyse ihrer Angebote und Dienstleistungen begründet. Sabine Adolph vom Sankt Michaelsbund lobte die Bücherei für die Vielfalt ihrer Aktivitäten und das Engagement des Teams, das ständig an internen Schulungen und Fortbildungsprogrammen teilnimmt, um sich weiterzuentwickeln.
Die Bücherei hat nicht nur in der Stadt Erding Erfolg, sondern auch in der Zweigstelle Klettham, die seit 2016 besteht. Diese wird von einer Gruppe ehrenamtlicher Mitarbeiterinnen und einer städtischen Mitarbeiterin betreut. Mit mehr als 5400 Medien und 16.500 Ausleihen im letzten Jahr zeigt sich die Nachfrage dort ebenso stark, besonders bei Kinderbüchern. Die Möglichkeit, Bücher in der Hauptbücherei zurückzugeben, wird gerne genutzt und trägt zur Beliebtheit der Zweigstelle bei.
Ein Ort des Wissens und der Gemeinschaft
Die Stadtbücherei Erding bleibt ein zentraler Ort für Bildung und Gemeinschaft. Die Tatsache, dass sie mit dem Gold-Siegel ausgezeichnet wurde, bestätigt nicht nur die hervorragende Arbeit des Teams, sondern auch das Vertrauen und die Wertschätzung, die die Erdinger Bürger für ihren wichtigsten Wissensort empfinden. Die Bücherei ist mehr als nur ein Raum voller Bücher, sie ist ein lebendiges Zentrum, das Menschen zusammenbringt und Wissen fördert.
Die Stadtbücherei Erding hat sich nicht nur als lokaler Treffpunkt etabliert, sondern spielt auch eine bedeutende Rolle in der Förderung der Lesekompetenz in der Region. Die Initiativen zur Leseförderung zielen darauf ab, insbesondere Kinder und Jugendliche zum Lesen zu motivieren. Ein Beispiel hierfür ist die Kooperation mit Schulen und Kindergärten, die es ermöglicht, Lesungen und Workshops für junge Leser anzubieten. Solche Projekte fördern nicht nur die Lesefähigkeit, sondern auch das Interesse an Literatur und Wissen insgesamt. Um die Wichtigkeit solcher Programme weiter zu unterstreichen, verweisen zahlreiche Studien auf die Bedeutung von Leseförderung in der frühen Kindheit für die spätere Bildungslaufbahn.
Die Rolle der Bibliotheken in der Gesellschaft hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Im Internetzeitalter sind Bibliotheken gefordert, sich als mehr als nur Orte für Bücher zu positionieren. Digitale Medien und Informationskompetenz nehmen einen zentralen Platz im Angebot ein. Die Stadtbücherei Erding hat darauf reagiert, indem sie eMedien und Online-Zugänge zu verschiedenen Informationsressourcen bietet. Die Nutzung digitaler Medien ist gerade in der heutigen Zeit entscheidend, um die Informationsbedürfnisse einer zunehmend digitalisierten Gesellschaft zu erfüllen.
Die positiven Auswirkungen öffentlicher Bibliotheken
Öffentliche Bibliotheken haben sich als unverzichtbare Institutionen in den Gemeinden etabliert. Sie fördern nicht nur die Lesekultur, sondern bieten auch Räume für soziale Interaktion und Bildung. Zu den positiven Auswirkungen zählen die Verbesserung der Lesekompetenz, die Unterstützung bei der Suche nach Informationen und die Förderung der digitalen Bildung. Studien zeigen, dass der Zugang zu Bibliotheken die Bildungschancen und die allgemeine Lebensqualität der Bürger erhöht. Beispielsweise belegen Erhebungen, dass Menschen, die regelmäßig Bibliotheken nutzen, eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, akademische Erfolge zu erzielen und sich aktiv in ihrer Gemeinde zu engagieren.
In Erding wird dieser Einfluss durch die hohe Nutzung der Stadtbücherei evident. Auch die Zweigstelle Klettham trägt dazu bei, den Zugang zu Wissen und Bildung für alle Altersgruppen zu erleichtern. Ehrenamtliche Helfer spielen hierbei eine wesentliche Rolle, indem sie wertvolle Dienste leisten und die Bibliotheksangebote erweitern. Das Zusammenspiel von haupt- und ehrenamtlichem Personal sorgt für eine nachhaltige und lebendige Nutzung der Bücherei, die über die reine Medienausleihe hinausgeht.