Neue Tarifverhandlungen für Gastro-Branche im Kreis Erding: Fachkräfte dringend gesucht

Der Tourismus im Kreis Erding erlebt derzeit einen Aufschwung. Im vergangenen Jahr verzeichnete die Region rund 1.275.200 Übernachtungen, was einem Anstieg von 13,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Gäste bleiben durchschnittlich 1,6 Tage in Erding. Trotz des positiven Trends kritisiert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ein Defizit an Fachkräften in der Branche. Manuel Halbmeier von NGG Rosenheim-Oberbayern betont die Notwendigkeit von gut ausgebildetem Personal in verschiedenen Bereichen wie Hotelrezeption, Bar, Spa, Housekeeping und Haustechnik. Während der Pandemie sanken die Beschäftigtenzahlen im Gastgewerbe im Kreis Erding deutlich, und die Branche hat sich noch nicht vollständig erholt.

NGG-Geschäftsführer Halbmeier warnt davor, dass der aktuelle Personalmangel zu einer Überlastung der verbliebenen Arbeitskräfte führt. Hotels, Restaurants und Gaststätten sehen sich gezwungen, ihr Angebot einzuschränken, da sie nicht genügend Fachkräfte zur Verfügung haben. Ein Hauptproblem liegt laut Halbmeier in den unzureichenden Löhnen für die Beschäftigten. Um die Gastro-Branche in Erding attraktiver zu gestalten, fordert NGG Bayern einen Einstiegslohn von 3.000 Euro für Fachkräfte sowie Zuschläge für Wochenend- und Feiertagsarbeit.

Die NGG betont die Bedeutung von Investitionen in den Nachwuchs der Branche, da die Abbrecherquote bei Ausbildungen im Hotel- und Gaststättengewerbe in Bayern über dem Durchschnitt anderer Branchen liegt. Viele Auszubildende sehen sich mit harten Arbeitsbedingungen konfrontiert und brechen ihre Ausbildung ab. Die Gewerkschaft weist zudem darauf hin, dass Trinkgeld oft als Argument von Arbeitgebern genutzt wird, um gerechte Löhne zu umgehen. NGG mahnt zur Einhaltung von Tariflöhnen und betont die Notwendigkeit, qualifizierte Arbeitskräfte für die florierende Tourismusbranche im Kreis Erding zu gewinnen, da der Reisetrend unaufhörlich anhält.