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Herausforderung imkerliche Kunst: Der Geschmack des Melezitose-Honigs in Erding

Im Sommer 2024 stehen die Imker Catrin Klein und Stefan Kraus aus Eicherloh vor der Herausforderung, seltenen und schwierig zu verarbeitenden Melezitose-Honig zu ernten, der die Bienenvölker gefährden kann, was die Bedeutung ihrer Arbeit in Zeiten des Klimawandels unterstreicht.

Die Herausforderungen, vor denen Imker in diesem Jahr stehen, sind vielfältig. Als Catrin Klein und Stefan Kraus von der Imkerei „Kleine Biene“ in Eicherloh den diesjährigen Honig ernteten, waren sie von einer besonderen Herausforderung betroffen: dem so genannten Melezitose-Honig. Obwohl die Verarbeitung aufwendig und die Bedingungen schwierig sind, betrachten sie diese Ernte als eine ganz besondere Delikatesse.

Die besondere Natur des Melezitose-Honigs

Das Phänomen Melezitose tritt in Regionen auf, in denen Fichten in der Nähe von Honigbienen stehen. Fichtenrindenläuse produzieren einen süßen Honigtau, der reich an Melezitose ist – einem komplizierten Zucker, der dem Honig eine feste Konsistenz verleiht. Dieser Prozess hat erheblichen Einfluss auf die Ernte und die Qualität des Honigs, den die Imker produzieren. Imkerin Catrin Klein betont: „Die Bienen haben sehr fleißig gesammelt, darüber freuen wir uns.“ Dennoch wird der Honig durch die Melezitose sehr fest und kann nur schwer aus den Waben gewonnen werden.

Die Herausforderungen für die Bienen

Die Notwendigkeit, den Honig rechtzeitig zu ernten, wurde von Dr. Andreas Schierling, Leiter des Bienengesundheitsdienstes, hervorgehoben. „Melezitose-Honig kann problematisch sein, da er zu schnell kristallisiert“, sagt Schierling. Im Winter müssen die Bienen imstande sein, ihren Honig zu mobilisieren, um nicht zu verhungern. Doch hohe Zuckeranteile können die Verdauung der Bienen stören, was zu Gesundheitsproblemen im Bienenvolk führen kann.

Klimawandel und seine Auswirkungen auf die Natur

Die Entstehung des Melezitose-Honigs in diesem Jahr wirft Fragen auf. Normalerweise bringt Trockenheit die Eicheln und damit die Ausbreitung der lästigen Läuse in Gang, aber in diesem Jahr gab es genügend Niederschläge. „Es ist nicht klar zu erklären, warum wir dennoch einen hohen Melezitose-Anteil im Honig haben“, erklärt Schierling. Klein und Kraus sehen dies als einen Hinweis auf die Unberechenbarkeit des Klimawandels, der möglicherweise vermehrt zu solchen Phänomenen führen könnte.

Innovative Techniken zur Honigernte

Um den Herausforderungen zu begegnen, haben Klein und Kraus in Geräte investiert, die es ihnen ermöglichen, den Honig schonend zu gewinnen, ohne hohe Temperaturen zu verwenden, die die Qualität beeinträchtigen können. „Das ist eine sehr schonende Möglichkeit,“, erklärt Klein. Ihre Investitionen reflektieren nicht nur die aktuelle Situation, sondern auch ihre Hoffnungen für die Zukunft der Imkerei.

Gemeinschaftliche Reaktionen und der Weg nach vorne

Die Reaktionen unter den Imkern im Landkreis Erding sind gemischt. Für viele bedeutet die Ernte in diesem Jahr Herausforderungen, während andere die Gelegenheit zur Anpassung als positiv bewerten. Ortscheid, der Vorsitzende des Imkerkreisverbands, beschreibt die Lage als durchwachsen und betont die Abhängigkeit der Imker von klimatischen Bedingungen. Vor allem im östlichen Teil des Landkreises, wo viele Wälder und Fichten stehen, zeigt sich das Problem deutlich.

Die Botschaft der Imker bleibt jedoch hoffnungsvoll: „Wir sind jetzt einfach gespannt, wie gut der Honig unseren Kunden schmecken wird“, sagt Klein. Der Melezitose-Honig, auch als „Betonhonig“ oder „Zementhonig“ bekannt, hat seinen eigenen Platz gefunden, auch wenn diese Bezeichnungen die hohe Qualität des Produkts nicht widerspiegeln. Dies zeigt, dass auch in schwierigen Zeiten die Leidenschaft fürs Imkern und das Bewusstsein für die Natur weiterbestehen.

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