Die Welt der Rotschöpfe: Erfahrungen und Stolz in Erding

Rothaarige Menschen machen nur ein bis zwei Prozent der Weltbevölkerung aus, was ihre Haarfarbe zu einer der seltensten macht. Anlässlich des Welttags der Rothaarigen berichten einige Einwohner des Landkreises Erding über ihre Erfahrungen als Rotschöpfe. Die Reaktionen reichen von negativem Spott bis hin zu positiven Identifikationen mit der besonderen Haarfarbe. Daniela Lier, eine Bankkauffrau aus Dorfen, erinnert sich daran, in ihrer Kindheit als „Hexe“ bezeichnet worden zu sein, wobei sie dies nicht als Angriff empfand. Im späteren Leben stieß sie auf Neid, da viele Menschen ihre natürlichen roten Haare bewunderten, während sie zu dieser Zeit Modeerscheinungen mit gefärbten Haaren konfrontiert war.

Für Erika Burscheid, die älteste der befragten Generation, war eine besonders schmerzhafte Erfahrung, als sie und ihre Familie wegen ihrer roten Haare von einem älteren Mann beleidigt wurden. Trotz dieser negativen Begegnung in der Vergangenheit fühlte sie sich in ihrem späteren Leben oft beneidet, dass sie ihre Haarfarbe nicht künstlich nachfärben musste. Emilia Lier, Enkelin von Daniela Lier, erzählt, dass sie kein Problem mit ihrer roten Haarfarbe hat und sich auch über Späße anderer nicht verletzt fühlt. Für sie war der Wunsch nach einer anderen Haarfarbe nie präsent.

Astrid Wandinger, die als Kind oft wegen ihrer roten Haare gehänselt wurde, fand diese Spitznamen manchmal verletzend, obwohl sie meist als Spaß gemeint waren. Trotzdem entwickelte sie im Laufe ihres Lebens eine positive Einstellung zu ihrer Haarfarbe und erhielt oft positive Kommentare dazu. Martina Eisenreich, eine Komponistin und Violinistin, betrachtet ihre roten Haare als Markenzeichen und schätzt ihre Einzigartigkeit. Sie erinnert sich daran, als Kind gerne als Pippi Langstrumpf verkleidet gewesen zu sein und hebt hervor, dass rote Haare auf der Bühne spezielle Wesensmerkmale und Charaktereigenschaften vermitteln können.