Am 11. Januar 2025 kommt es in Gaza erneut zu schweren Luftangriffen, die unter dem Schatten eines drohenden Hilferufs an die internationale Gemeinschaft stehen. Mindestens acht Menschen verloren ihr Leben, als israelische Streitkräfte eine Schule im nordgazaischen Jabalia al-Balad angreifen, die als Unterkunft für vertriebene Palästinenser diente. Unter den Opfern sind auch zwei Frauen und zwei Kinder, wie der palästinensische Zivilschutz berichtet. Eine Mutter schilderte, dass der Raketenangriff ohne Vorwarnung kam und sie nun um das Schicksal ihrer Kinder bangt. Viele Verwundete wurden im al-Ahli Krankenhaus in Gaza-Stadt behandelt, während die medizinische Versorgung aufgrund einer mehr als 80-tägigen Blockade extrem eingeschränkt ist.
In der vergangenen Tagen wurden laut palästinensischen Gesundheitsbehörden mindestens 70 weitere Menschen durch israelische Militärschläge getötet. Ein bedeutender Luftangriff zerstörte das Haus der Familie Al-Ghoula in Gaza-Stadt, wobei 17 Menschen starben. Such- und Rettungsarbeiten sind im Gange, um Überlebende aus den Trümmern zu bergen. Diese Angriffe richten sich vornehmlich gegen Zivilisten, darunter viele Frauen und Kinder, wie lokale Quellen anmerken. Die israelischen Streitkräfte haben sich über einzelne Vorfälle nicht geäußert, betonen jedoch, dass ihre Operationen gegen militärische Strukturen der Hamas gerichtet seien.
Die humanitäre Krise eskaliert
Die aktuelle Situation in Gaza stellt sich als humanitäre Katastrophe dar. Vertriebene Palästinenser leben in improvisierten Flüchtlingslagern und Zeltstädten, während die Unterbringung im kommenden Winter völlig unzureichend ist. Amnesty International hat die Lage in Gaza als „genozidal“ bezeichnet, während die palästinensischen Gesundheitsbehörden seit Beginn des Konflikts am 7. Oktober 2023 von mindestens 46.537 Toten berichten.
Weder die Blockade noch die militärischen Angriffe scheinen die Bemühungen um ein Ende der Kämpfe zu stoppen. Ägypten, Katar und die USA sind bemüht, einen Waffenstillstand zu erreichen, der auch die Freilassung israelischer Geiseln im Austausch für palästinensische Häftlinge umfassen könnte. In diesem Zusammenhang hatte Israels Premierminister Benjamin Netanyahu zuletzt eine Delegation nach Katar entsandt, um die Verhandlungen voranzutreiben. Trotz aller Bemühungen gibt es laut Netanyahu „schwierige Streitpunkte“ zwischen den Verhandlungsparteien.
Die israelische Öffentlichkeit ist zunehmend unzufrieden mit Netanyahu und demonstriert für eine Lösung des Konflikts. Die Lebensbedingungen der Palästinenser in Gaza sind katastrophal. Sie leiden nicht nur unter Nahrungsmittelengpässen, sondern auch unter den ständigen Bombardements, die eine friedliche Koexistenz nahezu unmöglich machen. Während die humanitäre Krise wächst, ignoriert Israel weiterhin die UN-Forderungen zur Aufhebung der Blockade und des Konflikts.
Die Schlacht um Gaza dauert nun seit einem Jahr, nachdem am 7. Oktober 2023 ein verheerender Terrorangriff der Hamas begann. Dieser führte zu über tausend Toten in israelischen Grenzgebieten. Die israelische Armee startet seither einen Feldzug, der auf die „Auslöschung“ der Hamas abzielt, wobei zivile Opfer weiterhin in beunruhigendem Maße zu beklagen sind. Mit dem anhaltenden Konflikt ist das Ende des Leidens für die Zivilbevölkerung in der Region weiterhin ungewiss.
Insgesamt zeigt die Lage in Gaza, dass der Weg zu einem dauerhaften Frieden und der Beendigung der humanitären Krise noch weit ist, während die Diplomatie ringt, um die Unsicherheit und den Schmerz der Menschen zu lindern.
Für weitere Informationen besuchen Sie bitte: Al Jazeera, Devdiscourse und Der Standard.