Die Ski-Weltmeisterschaft in Saalbach-Hinterglemm wurde am 6. Februar 2025 von einer dramatischen Verletzung überschattet. Die österreichische Skirennläuferin Ricarda Haaser erlitt einen schweren Sturz im Super-G, als sie bei einem Sprung die Kontrolle verlor und in Rücklage geriet. Sie blieb regungslos im Schnee liegen, was sowohl bei Zuschauern als auch bei Teamkollegen Besorgnis auslöste. Trotz der Schwere des Sturzes konnte Haaser sich schließlich aufraffen und ins Ziel rutschen, wurde jedoch mit dem Verdacht auf eine Knieverletzung ins Krankenhaus geflogen.
Nach einer eingehenden Untersuchung stellte sich heraus, dass Haaser sich sowohl das Kreuzband als auch den Meniskus im rechten Knie gerissen hatte. Dies bedeutete das vorzeitige Ende ihrer Teilnahme an der Weltmeisterschaft, wo sie noch in mehreren Disziplinen antreten sollte, darunter die Abfahrt, Team-Kombination und der Riesenslalom. Der Österreichische Skiverband (ÖSV) bestätigte die Verletzung wenige Stunden nach dem Rennen und organisierte umgehend ihre Operation in einer Klinik bei Innsbruck.
Auswirkungen auf das Team
ÖSV-Alpinchef Herbert Mandl äußerte sich bezüglich der Verletzung und erklärte, dass Haaser böse Befürchtungen bezüglich weiterer Verletzungen hatte. Ihr Ausfall stellt einen schweren Rückschlag für das österreichische Skiteam dar, zumal sie als Schlüsselathletin galt. Dies könnte jedoch auch Chancen für Ersatzkandidatinnen wie Ariane Rädler eröffnen, die nun die Möglichkeit haben, in Haasers Fußstapfen zu treten.
Trotz des traurigen Vorfalls gab es auch positive Nachrichten für das österreichische Team. Haasers Bruder, Raphael Haaser, errang am selben Tag eine Silbermedaille im Super-G. Außerdem gewann ihre Teamkollegin Stephanie Venier das Rennen und sorgte für Jubel im österreichischen Lager. Venier’s Sieg wird als positiver Impuls betrachtet, der dem Team trotz des Verlusts von Haaser Motivation bietet.
Sicherheitsstatistiken im Ski-Sport
Die Verletzungen im Skisport sind ein ernstzunehmendes Thema, wie eine Analyse der Stiftung Ski zeigt. In der Saison 2023/2024 benötigten schätzungsweise 46.000 bis 48.000 Skisportler*innen medizinische Behandlung, was im Vergleich zur Basis-Saison 1979/80 einem Rückgang um 52 Prozent entspricht, jedoch einen Anstieg im Vergleich zur Vorsaison aufweist. Die Risiken spezifisch für Knieverletzungen stiegen alarmierend von 2,70 auf 3,01 pro 1.000 Skifahrer*innen.
Die Risiken für zahlreiche Verletzungsarten, insbesondere im Bereich der Knie- und Schulterverletzungen, setzen sich fort, was unter anderem durch Trainings- und Wettkampfbedingungen bedingt sein könnte. Trotz eines stabilen Risikos für stationäre Behandlungen bleibt die Gefährdung beim Skifahren außerdem ein wichtiges Thema für Athleten und Verbände. Die Vorkommnisse rund um Haasers Verletzung bringen die Diskussion über die Sicherheit im alpinen Skisport zurück ins Bewusstsein.
Die nächsten Tage werden zeigen, wie sich die Situation für Ricarda Haaser entwickeln wird, und ob das österreichische Team die Herausforderungen ohne ihre Schlüsselathletin meistern kann.