In Indien kam es auf einem Bahnhof in Neu-Delhi zu einer tragischen Massenpanik, die mindestens 15 Menschenleben forderte, darunter auch Kinder. Diese Tragödie ereignete sich während des Kumbh Mela Festivals, das Millionen von Pilgern in die Region zieht. Der Bahnhof war schrecklich überfüllt, da viele Reisende zum Maha Kumbh Mela strömten, einem der größten religiösen Feste der Welt, das als großer Anziehungspunkt für Gläubige gilt und eine Fläche von 40 Quadratkilometern umfasst. Zehn weitere Verletzte wurden nach dem Vorfall in ein nahegelegenes Krankenhaus eingeliefert, während Ministerpräsident Narendra Modi sein Mitgefühl für die Angehörigen der Verstorbenen ausdrückte.

Bereits Ende Januar hatte eine ähnliche Massenpanik in Prayagraj, dem Hauptort des Kumbh Mela, mindestens 30 Todesopfer gefordert. Diese Vorfälle verdeutlichen die Herausforderungen, die mit der Organisation solcher Großveranstaltungen verbunden sind. Trotz der Sicherheitsvorkehrungen, zu denen unter anderem über 40.000 Sicherheitskräfte und tausende Überwachungskameras gehören, bleibt die Kontrolle über große Menschenmengen oft schwierig.

Sicherheitsvorkehrungen und deren Einschränkungen

Der Kumbh Mela zieht jedes Jahr Millionen von Pilgern an, die den Glauben hegen, dass ein rituelles Bad in den heiligen Gewässern der Flüsse Ganges, Yamuna und des mythologischen Saraswati sie von ihren Sünden reinigt. Experten haben jedoch darauf hingewiesen, dass die bestehenden Sicherheitsmaßnahmen nicht ausreichen, um Massenpaniken wirksam zu verhindern. So wurde beispielsweise kritisiert, dass über 28 Brücken zum Fluss für VIPs reserviert waren und damit die Zugänglichkeit für Pilger einschränkten.

Die Situation wurde durch gesperrte Wege zum Wasser verschärft, die zu einer dichten Menschenmenge führten. Augenzeugen berichteten von Gedränge, Menschen, die übereinander stolperten, und Geräuschen der Panik. Einige Pilger erlitten Herzinfarkte, während andere unter Erstickungsanfällen litten. Drohnenaufnahmen und Videos zeigten die chaotischen Szenen und die verzweifelten Versuche der Menschen, einen Platz im Gedränge zu finden.

Rückblick auf vergangene Vorfälle

Massenpaniken bei religiösen Feierlichkeiten sind in Indien kein neues Phänomen. Im vergangenen Jahr starben mehr als 120 Menschen während eines ähnlichen Vorfalls in Hathras. Die Ursachen sind oft Überfüllung, unzureichendes Management und Panik, die durch Gerüchte ausgelöst wird. Trotz technologischem Fortschritt, wie der Installation von über 2700 Kameras und dem Einsatz von Drohnen zur Überwachung, sind diese tragischen Vorfälle weiterhin eine Realität.

Experten fordern daher umfassende Maßnahmen, um die Sicherheit bei solche Massenveranstaltungen zu verbessern. Dazu gehören bessere Regulierung des Besucherflusses und mehr Fluchtmöglichkeiten. Einige argumentieren, dass technologische Lösungen allein nicht ausreichen und ein strukturelles Umdenken nötig ist, um zukünftige Tragödien zu vermeiden.