Die humanitäre Lage im Gazastreifen hat sich weiter verschärft, während israelische Luftangriffe in der al-Mawasi-Region, die als „humanitäre Sicherheitszone“ ausgewiesen ist, anhalten. Am 8. Januar 2025 berichten Nachrichten über mindestens 49 Tote an einem einzigen Tag, darunter fünf Kinder. Laut dem Gesundheitsministerium in Gaza ist die Gesamtzahl der seit Beginn des Konflikts am 7. Oktober 2023 Getöteten auf fast 46.000 gestiegen, mit über 109.000 Verletzten.
Die Angriffe zielten auf Unterkünfte von vertriebenen Zivilisten, die in Zeltlagern Schutz suchten. Zahlreiche Palästinenser wurden in al-Mawasi und in anderen Regionen wie Khan Younis getötet, was die ohnehin katastrophale Situation der Zivilbevölkerung weiter verschärft.
Die Berichte von Al Jazeera sprechen von mindestens drei „Massakern“ in den letzten 24 Stunden, bei denen 31 Menschen ums Leben kamen und 57 verletzte. Bei einem dieser Angriffe fanden mehrere Kinder den Tod. Ahmed al-Farra, Direktor der Kinderstation im Nasser Hospital, berichtete über die schockierenden Erlebnisse der Überlebenden und die chaotischen Bedingungen in den Krankenhäusern.
Die militärischen Angriffe und ihre Folgen
In Zwischenfällen am Donnerstag töteten israelische Luftangriffe mindestens 26 Menschen, darunter auch hochrangige Beamte der Hamas-Polizei. Diese Angriffe sind Teil eines umfassenderen militärischen Unterfangens, das Israel zur Eliminierung der Hamas gestartet hat. Das israelische Militär gab an, dass gezielt hochrangige Offiziere der Hamas angegriffen wurden, die an der Koordination von Angriffen auf israelische Streitkräfte beteiligt waren.
Trotz der rechtfertigenden Erklärung Israels für die Angriffe bleibt die Zahl der zivilen Opfer alarmierend hoch. In den verschiedenen Angriffen wurden auch Mitglieder lokaler Hilfskomitees getötet, die für die Sicherung von Hilfskonvois zuständig waren.
Die offensichtliche Eskalation der Angriffe in al-Mawasi steht im Kontext eines bereits seit Monaten bestehenden humanitären Desasters im Gazastreifen. Die Bevölkerung hat keinen Zugang zu essentiellen Gütern, während die nahrungs- und treibstoffbedingte Knappheit zunimmt. Schließlich warnt das Europäische Krankenhaus in Khan Younis vor einem drohenden Treibstoffmangel, der die medizinische Versorgung erheblich gefährden könnte.
Humanitäre Katastrophe und Ausblick
Der Konflikt, der am 7. Oktober 2023 mit einem verheerenden Terrorangriff der Hamas begann, hat mittlerweile zu einer Flüchtlingskrise geführt, in der etwa 90% der 2,3 Millionen Einwohner Gazas vertrieben wurden. Viele leben in improvisierten Flüchtlingslagern, die für den kommenden Winter und unter den gegenwärtigen Bedingungen kaum geeignet sind. Tom Fletcher, UN-Untergeneralsekretär für humanitäre Angelegenheiten, drängt auf sofortige Maßnahmen, da die Hilfsmaßnahmen in Gaza am „Brechpunkt“ seien.
Die unklare Dauer des Leidens der Zivilbevölkerung und das Fehlen eines absehbaren Endes der Militäraktionen lassen die humanitäre Situation zunehmend verzweifelter erscheinen.
Die Berichte von Al Jazeera, ABC News und Der Standard verdeutlichen die Tragödie und den anhaltenden Konflikt, der nun seit einem Jahr das Leben der Menschen im Gazastreifen prägt. Der internationale Druck auf die beteiligten Akteure wächst, während die humanitären Organisationen vor einem unhaltbaren Zustand warnen.
Die Frage bleibt, wie lange diese Kämpfe noch andauern werden und welche Maßnahmen ergriffen werden können, um den besorgniserregenden Trend der Zivilopfer zu stoppen.