Ehrenamtliches Engagement von Geflüchteten in Eichstätt: Zwei Perspektiven

Wie Geflüchtete anderen Geflüchteten helfen

Ein beeindruckendes Beispiel gelebter Solidarität zeigt sich in Eichstätt, wo Geflüchtete sich nicht nur in ihrer neuen Heimat engagieren, sondern auch anderen Geflüchteten tatkräftig zur Seite stehen. Unter den engagierten Personen sind Zainab Amarkhil und Saleem Zmarial, beide aus Afghanistan.

Zainab Amarkhil unterstützt seit anderthalb Jahren als Dolmetscherin die Caritas-Berater in Eichstätt. Insbesondere bei der Ankunft von Geflüchteten in der Turnhalle der Schottenau leistete sie wichtige Hilfe. Ihre Unterstützung erstreckt sich bereits über rund 200 Beratungen, in denen sie als Vermittlerin zwischen afghanischen Sprachen und Englisch agierte. Angela Müller, Sprecherin für Flüchtlings- und Integrationsberatung im Bistum Eichstätt, war dabei eine wichtige Stütze für Zainab Amarkhil bei ihrem eigenen Integrationsprozess und motivierte sie dazu, ebenfalls andere Geflüchtete zu unterstützen.

Der 41-jährige Saleem Zmarial, der seit einem Jahr in Deutschland ist, engagiert sich hauptsächlich politisch. Mit einem Hintergrund in Politikwissenschaft und einer Vergangenheit in der Medienbranche seines Heimatlandes, organisiert er nun Versammlungen und setzt sich für die Bildung junger Geflüchteter an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt ein. Eines seiner Ziele ist die Gründung eines Migrationsbeirats im Landkreis, um die Kooperation zwischen Migranten und staatlichen Autoritäten zu stärken.

Die Hilfe durch geflüchtete Dolmetscher ist von unschätzbarem Wert für die Caritas und die betreuten Geflüchteten. Durch die Zusammenarbeit erfahren beide Seiten nicht nur praktische Unterstützung bei Behördengängen und Formularausfüllungen, sondern lernen auch voneinander. Die Einbindung geflüchteter Menschen in ehrenamtliche Tätigkeiten trägt maßgeblich zur Integration und Verständigung zwischen den Kulturen bei.