Vater zahlt seit 4 Jahren keinen Unterhalt: Triftige Erklärung vor Gericht

Vor dem Ebersberger Amtsgericht stand ein 48-jähriger Mann, der seit fast vier Jahren keinen Unterhalt für seine 17-jährige Tochter gezahlt hat. Die Anklage besagte, dass er monatlich 550 Euro an die Mutter seiner Tochter überweisen sollte, aber seit Dezember 2020 keine Zahlungen mehr eingegangen sind. Die Markt Schwabenerin wandte sich Anfang 2021 an das Kreisjugendamt, das daraufhin in Vorleistung trat und den ausstehenden Unterhalt beglich. Trotz mehrerer Mahnungen blieben alle Versuche des Jugendamtes, den Mann zur Zahlung zu bewegen, unbeantwortet.

Das Jugendamt schickte im Februar dieses Jahres die letzte Zahlungsaufforderung, die jedoch erneut unbeantwortet blieb. Der Schuldenberg des Mannes gegenüber der Behörde belief sich mittlerweile auf fast 20.000 Euro, was dazu führte, dass Ende des vergangenen Jahres eine Lohnpfändung angeordnet wurde, um die Schulden nicht weiter anwachsen zu lassen.

Der Angeklagte erklärte vor Gericht, dass er keinen Zugriff mehr auf seine Konten habe, da sie alle gepfändet seien. Trotz eines monatlichen Nettoeinkommens von rund 4000 Euro pfändet der Staat gut ein Drittel davon. Neben den Schulden beim Kreisjugendamt hat der Mann auch Steuerschulden und musste aufgrund seiner finanziellen Situation wieder bei seinen Eltern einziehen. Aufgrund der andauernden Kontopfändungen musste das Verfahren gegen den Mann letztendlich eingestellt werden, entschied Richter Frank Gellhaus.