Interview mit dem ehemaligen Bürgermeister von Markt Schwaben: Herausforderungen, Lehren und Zukunftsausblick

Michael Stolze hat vier Jahre lang als Bürgermeister der Marktgemeinde Markt Schwaben gedient, wobei er positive Entwicklungen wie das „Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept“ (ISEK) vorantreiben konnte. Trotz seiner Wünsche endete seine Amtszeit vorzeitig aufgrund von Herausforderungen rund um die Flüchtlingsunterbringung am Ziegelstadel. Stolze reflektiert, dass er möglicherweise nicht angemessen auf die Interessen der Anwohner eingegangen sei und seine Rolle als Bürgermeister nicht vollständig erfüllen konnte.

Die Diskussionskultur in sozialen Medien war für Stolze problematisch, da er mit Hass und Respektlosigkeit konfrontiert wurde. Der 3. Bürgermeister kritisierte ihn für „zu viel Menschlichkeit zu wenig Robustheit“ und Stolze zeigte sich selbstkritisch, dass seine Persönlichkeit möglicherweise nicht ideal für politische Aufgaben sei. Die Entscheidung zum Rücktritt stand jedoch bereits vor einer speziellen Sitzung fest, in der seine Entscheidungen bestätigt wurden.

Ein weiterer Kritikpunkt war die Informationspolitik bezüglich des Projekts „Ziegelstadel“, bei dem Stolze zugibt, die Komplexität des Vorhabens unterschätzt zu haben. Eine rechtzeitige und transparente Information der Öffentlichkeit hätte möglicherweise die negativen Reaktionen mildern können, aber Stolze erkennt im Nachhinein, dass er die Bürgerinnen und Bürger besser einbeziehen sollte.

Stolze betont, dass er die volle Verantwortung als Bürgermeister übernahm und sich nicht durch externe Kräfte entlasten wollte. Trotz der Herausforderungen während seiner Amtszeit unterstützt er die zukünftigen Amtsinhaber, die die Interessen der Bürgerinnen und Bürger im Auge behalten sollen. Für die Zukunft plant Stolze einen beruflichen Wechsel in die freie Wirtschaft und freut sich auf einen neuen Lebensabschnitt im Juli.

Bayern News Telegram-KanalEbersberg News Telegram-KanalBayern News Reddit Forum