Bürgermeister-Rücktritt in Markt Schwaben: Offenheit, Lehren und Zukunftsblicke

Michael Stolze, ehemaliger Bürgermeister von Markt Schwaben, zog nach vier Jahren im Amt ein überwiegend positives Resümee. Er betonte die Errungenschaften wie das „Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept“ (ISEK), die Förderung der Jugendbeteiligung und das Engagement in Kunst und Kultur. Trotz des Wunsches nach einer längeren Amtszeit, führten Querelen um die Flüchtlingsunterkunft Am Ziegelstadel zu seinem Rücktritt. Stolze reflektierte über seine Rolle in Bezug auf die Unterkunft und gab zu, den Interessen der Anwohner nicht ausreichend Gehör geschenkt zu haben. Die sozialen Medien adressierend, beklagte er den zunehmenden „Hass“ und Mangel an Gemeinschaftssinn in der digitalen Sphäre.

Kritik an seiner Amtsführung seitens des 3. Bürgermeisters Raphael Brandes wies Stolze nicht zurück. Er gestand ein, nicht dem üblichen Politikertypus zu entsprechen und angesichts der Belastungsgrenze für ihn und seine Familie zurückzutreten. Die Diskussionskultur in einer entscheidenden Sitzung war nicht ausschlaggebend für seinen Rücktritt. Stolze verteidigte seine Informationspolitik bezüglich des Rücktritts und schilderte den Ablauf des Projekts „Ziegelstadel“ von dessen Planung bis zur Eskalation in der Öffentlichkeit.

Abschließend betonte Stolze, dass er die Verantwortung als Bürgermeister übernahm, sich jedoch gegen Kritik an den Verantwortlichen im Landratsamt und in der Regierung von Oberbayern verwahrte. Er verteidigte die Kombination der Ämter Bürgermeister und Wirtschaftsförderer. Zum Schluss wünschte er seinen Nachfolgern Gelassenheit und die Erkenntnis, dass es unmöglich sei, es allen recht zu machen. Stolze plant, nach seinem Rücktritt in die freie Wirtschaft zu gehen und eine Auszeit zu genießen.