Am 22. Januar 2025 hat Borussia Dortmund Trainer Nuri Sahin entlassen. Dies berichtet unter anderem die Kölner Stadt-Anzeiger. Die Entscheidung folgt auf eine 1:2-Niederlage gegen den FC Bologna in der Champions League, die die Negativspirale des Vereins weiter verschärft hat. Berichten zufolge wurde die Trennung in der Nacht auf Mittwoch entschieden, und die Mannschaft sowie der Trainer wurden noch im Hotel in Bologna über die Entscheidung informiert.
Der Verein hat in den letzten Wochen erhebliche Schwierigkeiten in der Bundesliga: Dortmund steht derzeit auf dem zehnten Platz und hat seit Beginn des Jahres 2025 kein Spiel gewonnen. In der kritischen Woche vor der Entlassung erlitten sie drei Niederlagen gegen Bayer Leverkusen, Holstein Kiel und Eintracht Frankfurt. Diese Misere führte zu Fragen über Sahins Zukunft, obwohl Geschäftsführer Lars Ricken und Sportdirektor Sebastian Kehl zunächst öffentlich Rückhalt signalisierten. Ricken hatte sogar betont, dass die Spieler sich selbst hinterfragen sollten und nicht Sahin verantwortlich gemacht werden sollte.
Schwächephase und Probleme im Team
Nuri Sahin, der erst im Januar 2024 in den Cheftrainerposten aufgestiegen war, hatte nach dem Spiel gegen Bologna die prekäre Lage des Vereins realistisch eingeschätzt und auf die strauchelnden Formkurven seines Teams hingewiesen. In dieser Saison hat Dortmund in vielen Spielen enttäuscht, was vor allem auf individuelle Fehler und eine negative Stimmung zurückzuführen ist. Die Mannschaft hat seit fünf Auswärtsspielen das erste Tor kassiert und alle fünf Spiele verloren, was ein weiteres Zeichen der Unsicherheit ist.
Die statistische Bilanz des Vereins zeigt, dass Dortmund 24 Tore weniger erzielt hat als der Tabellenführer Bayern München, während sie zugleich mehr als doppelt so viele Tore kassiert haben. In dieser schwierigen Phase sind verletzungsbedingte Ausfälle, besonders in der Abwehr, eine zusätzliche Last für den Trainer gewesen. Zudem gibt es Bedenken, dass einige erfahrene Spieler nicht hinter Sahins Konzept stehen.
Psychologischer Aspekt von Trainerwechseln
Die Entscheidung zur Entlassung von Nuri Sahin steht im Kontext einer allgemeinen Tendenz in der Bundesliga, Trainerwechsel als Mittel zur Behebung von Leistungsschwächen zu betrachten. Laut einer Analyse von Sportpsychologen bringen solche Wechsel oft keine langfristige Verbesserung. Es wird festgestellt, dass Trainerwechsel häufig einen „psychologischen Effekt“ erzeugen, der den Eindruck von einem Neubeginn vermittelt, auch wenn die tatsächlich eintretenden Ergebnisse oft kurzfristiger Natur sind. Emotionale und öffentliche Erwartungshaltungen beeinflussen häufig diese Entscheidungen.Die Sportpsychologen betonen, dass ein Trainer sowohl eine klare Philosophie hat als auch an neue Gegebenheiten anpassungsfähig sein sollte, um langfristigen Erfolg zu sichern.
Der Verein wird nun mit Spannung beobachten, wie sich die Situation nach der Entlassung von Sahin entwickelt. Wer interimistisch die Verantwortung für das Team übernehmen wird, ist noch nicht bekannt, und die kommenden Wochen werden entscheidend sein, um zu sehen, ob die Maßnahmen des Vereins zu einem positiven Wendepunkt führen können.