Bund Naturschutz fordert Maßnahmen zur natürlichen Hochwasserprävention
Das dramatische Hochwasserereignis in Tapfheim hat nicht nur die Gemeinde getroffen, sondern auch die umliegende Natur schwer belastet. Der Bund Naturschutz (BN) hat nach einer Begehung vor Ort dringlichen Handlungsbedarf festgestellt. Besonders betroffen waren die Schwaig-Höfe im Donau-Ried, deren Felder überflutet wurden.
Der BN fordert nun eine rasche und angemessene Entschädigung der Landwirte, die durch ihre Bemühungen zur Entlastung des Hochwassers erhebliche Opfer gebracht haben. Um zukünftige Ereignisse dieser Art zu verhindern, werden Maßnahmen wie der Bau von Ringdeichen in den gefährdeten Gebieten gefordert. Besonders in Rettingen, wo das Hochwasser große Schäden verursacht hat, müssen die Versäumnisse der Vergangenheit aufgearbeitet werden, so der BN.
Eine weitere Sorge des BN betrifft die geplanten Ausbaumaßnahmen an der Ortsverbindungsstraße nach Buttenwiesen, die das Donau-Ried beeinträchtigen könnten. Der BN warnt vor einer Höherlegung der Straße, da dies die Fließrichtung des Ried-Stroms negativ beeinflussen und zu erheblichen Schäden in Rettingen führen könnte. Eine Neuplanung auf bestehendem Niveau wird gefordert, um die Sicherheit der Bewohner zu gewährleisten.
In Bezug auf den Einsatz von technischen Poldern äußerte sich der BN deutlich kritisch und sprach sich für die Schaffung natürlicher Retentionsräume an den Donau-Zuflüssen aus. Auch die Rückverlegung von Deichen entlang der Donau und die gezielte Ableitung von Wasser in den Auwald sind Maßnahmen, die zur Reduzierung der Hochwassergefahr beitragen könnten. Der BN plädiert für eine ganzheitliche Analyse und Planung des Hochwasserschutzes im Donau-Lech-Raum, um zukünftige Katastrophen zu verhindern.
Es ist entscheidend, dass die politischen Entscheidungsträger langfristige und tragfähige Lösungsansätze für den Hochwasserschutz entwickeln, die im Einklang mit der Natur stehen. Der Bund Naturschutz fordert eine offene und konstruktive Diskussion über die notwendigen Maßnahmen, um die Region langfristig vor den Folgen von Hochwasser zu schützen.