In einer eindringlichen Ansprache am Donnerstag hat Landrat Stefan Rößle auf die bevorstehenden Herausforderungen im Landkreis Donau-Ries hingewiesen. Seine Analyse des Jahres 2024 brachte die Botschaft, dass „die fetten Jahre vorbei“ sind, was bedeutet, dass die finanzielle Lage künftig weniger rosig ausfallen könnte. Aufgrund immer weiter steigender Kosten im sozialen Bereich warnte er, dass finanzielle Einschnitte bevorstehen. Dies stelle eine erhebliche Umstellung für die Verwaltung dar, da man sich nicht mehr alles leisten könne, wie Rößle erklärte, und betonte, dass diese Entwicklung in einem der einkommensstärksten Kreise Deutschlands komme, wo trotz Schuldenfreiheit die finanziellen Spielräume dennoch eingeschränkt seien.
Steigende soziale Kosten
Die besorgniserregenden signifikanten Ausgaben im sozialen Sektor treiben die Bezirksumlage auf ein neues Hoch, was schätzungsweise zum Anstieg um etwa vier Prozent führen könnte. In Zahlen bedeutet das rund zehn Millionen Euro, die zusätzlich das Budget belasten würden. Obwohl der Landkreis Donau-Ries finanziell gut dasteht, ist Rößles Prognose klar: „Wir werden uns nicht mehr alles leisten können.” Die Herausforderungen für Verwaltung und Kommunen in Deutschland werden anscheinend nicht weniger, und der Druck durch neue Gesetze und Standards wächst. Besonderes Augenmerk legte er auf das soziale Engagement des Kreises, denn die steigenden Sozialstandards bescheren der Kasse der Kreise erhebliche Probleme.
Rößle, der seit 2002 im Amt ist und eine Politikkarriere bei der CSU durchlebte, hat sich außerdem für Schulen in Entwicklungsländern engagiert, unter anderem durch die Gemeinschaftsinitiative „1000 Schulen für unsere Welt“. Er beabsichtigt, sich nicht mehr um eine Wiederwahl bei den Kommunalwahlen 2026 zu bewerben, kündigte dies am 4. November 2024 an. Obgleich er mehrere positive Entwicklungen verzeichnete, wie ein erfolgreiches Krisenmanagement bei den Überschwemmungen im Juni, bleibt die Unsicherheit in der Finanzlage als zentrales Thema für die kommenden Jahre bestehen. Hierbei bleibt seine Hoffnung, dass die Region auch im „kalten Wasser“ des bevorstehenden Wandels bestehen kann, die Herausforderung annehmt und sich den Gegebenheiten anpasst.
Der Landkreis Donau-Ries wird von der Schuldenfreiheit und den entscheidenden kommunalen Projekten profitieren. Diese Ausgangslage hebt sich allerdings ab von anderen Städten und Kommentaren in dieser schwierigen wirtschaftlichen Zeit. Der Weg, den Rößle bereits früher als Landrat beschritt, verlangt nun eine verstärkte Anpassung an die sich verändernden Rahmenbedingungen, auch hinsichtlich der eigenen Prioritäten.
Augsburger Allgemeine berichtete über die neueste Situation und
Wikipedia bietet weitere Informationen über Stefan Rößle.
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