Die 36 Profivereine der ersten und zweiten Bundesliga blicken besorgt auf die aktuellen finanziellen Entwicklungen, insbesondere SV Werder Bremen, der auf die Ausschüttung von 30 Millionen Euro wartet. Laut Kreiszeitung hat die Deutsche Fußball-Liga (DFL) ein finanzielles Defizit von rund 30 Millionen Euro, das die Vereine in eine prekäre Lage bringt.

Obwohl im Vorjahr die Auszahlungen um 80 Millionen Euro unter den Erwartungen lagen, kündigte die DFL keine konkreten Gründe für das Minus an und verwies lediglich auf bestehende Vertragsinhalte. Die Kürzung der Auskehrungsrate für Juni 2024 von ursprünglich 127 Millionen Euro auf 47 Millionen Euro ist auf spätere Erlösverfügbarkeit zurückzuführen. Zahlungsverspätungen von Partnern wie DAZN machen die Situation nicht einfacher, was dazu führte, dass Vereinbarungen über spätere Zahlungen getroffen werden mussten.

Diskussion um Geldverteilung

Ein weiterer Streitpunkt ist die aktuelle Geldverteilung durch die DFL. Diese erfolgt über vier Säulen, die eine Gleichverteilung, leistungsabhängige Zahlungen, Nachwuchsausbildung sowie die Analyse des Klubinteresses umfassen. Die DFL erzielt dabei von 2025/26 bis 2028/29 Erlöse aus Medienrechten in Höhe von 1,121 Milliarden Euro pro Saison, was einem Anstieg um fast 2% entspricht, wie Sportschau berichtet.

Die Geldverteilung sorgt jedoch für Uneinigkeit unter den Klubs. Vor allem die Säule „Interesse“ steht in der Kritik. Klubs wie Schalke 04 fordern eine stärkere Gewichtung dieser Kategorie, die für sie von entscheidender Bedeutung ist. Mit 1,5 Millionen Euro aus dieser Säule ist Schalke zwar nicht schlecht gestellt, der Hamburger SV erhält jedoch nur 1,4 Millionen Euro. Dies führt zu weiteren Spannungen zwischen den Klubs, was auch durch Stimmen wie die von Oke Göttlich (FC St. Pauli) und Fernando Carro (Bayer Leverkusen) bekräftigt wird.

Das DFL-Präsidium, unter der Leitung von Hans-Joachim Watzke (Borussia Dortmund), wird über die Geldverteilung entscheiden. Eine Gruppe von elf Klubs hat bereits eine außerordentliche Mitgliederversammlung beantragt, um umfassend über die Verteilung der Mediengelder zu diskutieren. Die Lizenzierungsverfahren für die Saison 2025/26 werden im März 2025 starten, was den Klubs eine gewisse Dringlichkeit aufgibt, da Ungleichheiten im deutschen Fußball zusätzlich durch die Einnahmen aus UEFA- und Champions-League-Teilnahmen verschärft werden.

Schwierigkeiten und Ungleichheiten

Die Diskrepanz in den Einnahmen ist gravierend. Bayern München und Borussia Dortmund nehmen in der Champions League jeweils rund 100 Millionen Euro ein, während viele andere Klubs bei diesen Einnahmen leer ausgehen. Diese Schere wird in Zukunft noch weiter auseinandergehen, da die UEFA plant, ihre Einnahmen von 3,5 auf 4,4 Milliarden Euro zu steigern. Auch die FIFA verspricht neue Einnahmen durch eine zukünftige Klub-WM mit 32 Teams, die eine weitere Umverteilung im europäischen Fußball fördern könnte.

Zusammenfassend bleibt die finanzielle Lage angespannt. Die DFL sieht sich nicht nur mit einem Defizit konfrontiert, sondern auch mit der Herausforderung, einen gerechten Verteilungsmechanismus für die zukünftigen Einnahmen zu finden, der die Bedürfnisse aller Klubs berücksichtigt. Wie sich die Situation weiter entwickeln wird, bleibt abzuwarten, jedoch wird der Austausch zwischen den Klubs über die Geldverteilung, wie bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 16. Januar 2025 in Frankfurt, die Grundlage für künftige Entscheidungen bilden, wie dfl.de berichtet.