Schrobenhausen (Bayern): Menschen in Radlader-Schaufeln gerettet
In der oberbayerischen Kleinstadt Schrobenhausen mit 16.000 Einwohnern wurden die Bewohner von einer Jahrhundertflut heimgesucht. Das Wasser drang bis in die Altstadt vor, überflutete Keller und Erdgeschosse, ließ Autos im Wasser versinken. Eine 43-jährige Frau wurde noch vermisst, möglicherweise konnte sie rechtzeitig aus einem Keller eines Mehrfamilienhauses fliehen, bevor das Wasser sie einsperrte. Aufgrund der extremen Strömung war es Tauchern noch nicht möglich, in das Untergeschoss des Hauses vorzudringen.
Die Rettungsaktion in Schrobenhausen umfasste die Verwendung eines Radladers, um Menschen sicher durch die Wassermassen zu bringen. Dieses Baufahrzeug, normalerweise für den Transport von Erde und Schutt verwendet, wurde nun zu einem Lebensretter. Die Menschen wurden sowohl per Boot, DLRG-Lastwagen als auch auf Baggerschaufeln gerettet, um sie vor den Fluten zu bewahren.
BILD traf vier Flutopfer in einer Sammelunterkunft in Schrobenhausen, die alle in einer Senioren-Wohnanlage am Bürgermeister-Stocker-Ring wohnten. Sie wurden per Radlader und dann im Bus in Sicherheit gebracht. Nun warten sie darauf, dass das Wasser zurückgeht, um herauszufinden, was von ihrer Stadt noch übrig ist.
Die dramatischen Ereignisse in Schrobenhausen führten dazu, dass am Montag und Dienstag der Präsenzunterricht an Grund-, Mittel- und Realschulen sowie an der Berufsschule und dem Gymnasium abgesagt wurde. Nach weiteren Gewittern und starken Regenfällen am Sonntag und Montag prognostizierte der Deutsche Wetterdienst (DWD) nur noch südlich der Donau Gewitter am Dienstag, die allerdings weiterhin unwetterartig ausfallen könnten.