DachauKultur

Rassismus-Debatte um Partyhit: Wirte ziehen Konsequenzen gegen Ausländerfeindlichkeit

Volksfeste im Kreis Dachau: Festwirte verzichten auf „L’amour toujours“ – Dachau

In dem Song „L’amour toujours“ geht es eigentlich nur um die Liebe, wie der italienische DJ Gigi D’Agostino betont. Jedoch wird das Lied derzeit vor allem mit einem anderen Thema in Verbindung gebracht: Rassismus. Nachdem auf Sylt junge Menschen rassistische Parolen zur Melodie des Hits gegrölt haben, haben einige Veranstalter von Volksfesten Konsequenzen gezogen. Der Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner kündigte an, das Lied zu verbieten, da auf der Wiesn kein Platz für rechten Hass sei. Auch Ludwig Rettinger, Wirt auf dem Dachauer Volksfest, schließt sich dieser Entscheidung an und betont, dass das Lied zwar keinen rechtsradikalen Hintergrund habe, aber leider von Rechten missbraucht worden sei.

„Auch in diesem Jahr wird dieses Lied nicht auftauchen“

Der über 20 Jahre alte Partyhit wurde zuletzt immer wieder mit rassistischen Songzeilen umgedichtet, was zu Verboten auf verschiedenen Volksfesten führte. Festwirt Peter Brandl vom Karlsfelder Siedlerfest entschied sich ebenfalls gegen das Spielen des umstrittenen Liedes. Auch die Stadt Dachau verurteilt den rassistischen Missbrauch des Songs und betont, dass rassistische oder fremdenfeindliche Parolen auf dem Volksfest nicht geduldet würden.

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Stadt Dachau lässt Musikgestaltung den Wirten überlassen

Dachaus Kulturamtsleiter Tobias Schneider erklärt, dass die Stadt den Volksfestwirten keine verpflichtenden Vorgaben zur Musikgestaltung mache. Vor zwei Jahren hatte der städtische Kulturausschuss den Wirten empfohlen, den Song „Layla“ nicht zu spielen, da dieser als sexistisch kritisiert wurde. Schneider persönlich sieht jedoch keinen Sinn in einem Boykott von „L’amour toujours“, da es sich um einen an sich harmlosen Lovesong handle. Er warnt davor, dass ein Verbot eher ein Zugeständnis an Rassisten wäre und Künstler zukünftig Angst haben müssten, dass ihre Werke für rechte Propaganda missbraucht werden könnten.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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