Digitale Rhetorik: Rechtsradikale Politik auf Tiktok entlarvt und bekämpft

Digitale Strategien gegen rechten Extremismus im Fokus des Runden Tisches in Dachau

Der Runde Tisch gegen Rassismus in Dachau hat sich kürzlich mit dem Thema „Digitaler Faschismus, soziale Medien und Gegenstrategien“ auseinandergesetzt. Dabei wurden die aktuellen digitalen Strategien der Rechtsextremen in den Fokus genommen. In einer digitalen Veranstaltung auf Zoom diskutierten 33 Teilnehmende über die wachsende Präsenz rechter Inhalte auf Plattformen wie Tiktok.

Eine besorgniserregende Entwicklung, wie Peter Heller, Sprecher des Runden Tisches gegen Rassismus, betont. Die gezielte Verbreitung rechtsextremer Meinungen unter jungen Menschen ist ein alarmierender Trend, dem man aktiv entgegentreten muss. Dabei spielt die Aufklärung über Demokratie und deren Schattenseiten eine wichtige Rolle, so Heller.

Erkennung rechtsextremer Inhalte in sozialen Medien

Lisa Mutschke, medienpädagogische Referentin des Instituts für Medienpädagogik in Forschung und Praxis, widmet sich der Erkennung und Analyse von rechtsextremen Inhalten in sozialen Medien. Eine herausfordernde Aufgabe, da sie Aufklärungsarbeit leisten muss, ohne gleichzeitig diese Inhalte weiterzuverbreiten.

Eine junge Abiturientin namens Laura setzt auf politische Videos auf Tiktok, um den Rechtsextremen aktiv entgegenzutreten. Für Laura ist es wichtig, dass auch Erwachsene die Plattform nutzen und sich den Rechtsextremen entgegenstellen. Die Gegenwind-Strategie ist ein wichtiger Ansatz, um die Verbreitung extremistischer Inhalte einzudämmen.

Stärkere Präsenz auf medialen Plattformen

Leo Martz vom Kreisjugendring (KJR) Karlsfeld betont die Bedeutung einer stärkeren Präsenz politischer Accounts im Landkreis Dachau auf verschiedenen Plattformen. Nur so könne man Jugendliche aus verschiedenen Filterblasen erreichen und ein breiteres Publikum ansprechen. Doch es mangelt oft an finanziellen und personellen Ressourcen, um diese Präsenz auszubauen.

Karin Bettel, Kreisvorsitzende der Grünen in Dachau, kämpft ebenfalls mit Herausforderungen, da viele junge Menschen zum Studieren wegziehen und somit die Digital Natives fehlen, die eine starke Social Media Präsenz aufbauen können. Trotzdem ist für alle Teilnehmenden des Runden Tisches klar, dass die vergangene Wahl ein dringender Weckruf war, den man nicht ignorieren darf. Der Fokus liegt nun darauf, bis zur Bundestagswahl im nächsten Jahr eine größere Präsenz auf Plattformen wie Tiktok zu erreichen.