Experte: Immer noch zu wenig potenzielle Organspender
Die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) zeigt sich besorgt über die langsamen Fortschritte bei der Registrierung von Organspendewilligen. Obwohl es anfangs viele Registrierungen gab, nimmt die Zahl nun nur noch langsam zu. Aktuell würde es viele Jahre dauern, bis eine signifikante Anzahl von Menschen in Deutschland ihren Willen im Register dokumentiert hätte.
DSO-Vorstand Rahmel betont die Bedeutung von mehr Aufklärung über das Online-Portal. Nur wenn eine große Anzahl von Menschen ihren Organspendewunsch im Register hinterlegt, kann das Portal eine wertvolle Ergänzung zu Organspendeausweisen und Patientenverfügungen sein.
Des Weiteren sieht die DSO das Register als wichtige Grundlage für eine mögliche Einführung der Widerspruchslösung. Bei diesem Modell wird die Bereitschaft zur Organspende vorausgesetzt, es sei denn, jemand widerspricht ausdrücklich. Ein entsprechendes Gesetz wurde bereits von den Bundesländern Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen ins Gespräch gebracht, nachdem ein erster Versuch im Bundestag 2020 gescheitert war.
DSO-Vorstand Rahmel betonte, dass die Widerspruchslösung dazu beitragen könnte, eine positive Organspendekultur wie in anderen Ländern zu fördern. Es wäre ein deutliches Signal dafür, dass Gesellschaft und Politik die Organspende unterstützen, und könnte die Basis für einen offenen und selbstverständlichen Umgang mit dem Thema schaffen.
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