In Rettenbach herrscht Alarmstimmung: Die Finanzlage der Gemeinde ist angespannt, und das hat vor allem mit einem dramatischen Rückgang der Gewerbesteuereinnahmen zu tun. Bei der letzten Gemeinderatssitzung, die im Feuerwehrhaus stattfand, berichtete Bürgermeister Alois Hamperl über die besorgniserregende Entwicklung. Laut einem Bericht von Mittelbayerische sind die Einnahmen aus der Gewerbesteuer um satte 193.000 Euro eingebrochen, was die Gemeindekasse erheblich belastet.
Die Sitzung zog zahlreiche interessierte Bürger an, die gespannt den Ausführungen der Gemeinderäte lauschten. Ein weiterer Punkt auf der Agenda war die Auffüllung einer Wiese in Langau, die mit unbelastetem Erdaushub aufgefüllt werden soll. Diese Maßnahme ist jedoch nicht ohne Herausforderungen, da die Fläche im Landschaftsschutzgebiet liegt und ein verrohrtes Gewässer durch das Gebiet verläuft.
Haushaltsentwicklung und negative Überschreitungen
Stefan Griesbeck von der Verwaltungsgemeinschaft Falkenstein gab einen Zwischenbericht zur Haushaltsentwicklung für 2024. Positives gab es von den Wärmelieferungsgebühren des Biomasseheizkraftwerks zu berichten, die um 41.975 Euro über dem Plan lagen. Doch die negativen Überschreitungen sind alarmierend: Die Bewirtschaftungskosten für das Schulgebäude und die gemeindlichen Wohnhäuser summieren sich auf über 34.000 Euro. Diese Kosten sind bereits durch Gemeinderatsbeschlüsse genehmigt worden, doch die Rückerstattungen bei der Gewerbesteuer werfen einen dunklen Schatten auf die finanzielle Zukunft der Gemeinde.
Für das Jahr 2025 wird ein weiterer Rückgang der Gewerbesteuer um rund 100.000 Euro prognostiziert, was die Situation weiter verschärfen könnte. Zudem stehen Steigerungen bei den Umlagen an die Verwaltungsgemeinschaft und die Kreisumlage bevor, die die Gemeinde zusätzlich belasten werden. Diese finanziellen Herausforderungen erfordern schnelles Handeln und strategische Entscheidungen.
Entscheidungen für die Zukunft
In der Sitzung wurden auch die Kanalbenutzungsgebühren für verschiedene Anlagen festgelegt. Ab Januar 2025 wird die Abwassergebühr in Rettenbach auf 3,35 Euro pro Kubikmeter steigen. Diese Anpassungen sind notwendig, um die finanziellen Mittel für die Instandhaltung der Infrastruktur zu sichern. Auch die Dorferneuerung in Rettenbach steht auf der Agenda, wobei die Umgestaltung des Umfeldes der Schule und die Sanierung der Brücke über den Höllbach im Fokus stehen.
Die Generalsanierung der Schule nimmt ebenfalls Gestalt an. Die Vorschläge des Architekturbüros wurden einstimmig angenommen, was zeigt, dass die Gemeinde trotz finanzieller Engpässe bereit ist, in die Zukunft ihrer Bildungseinrichtungen zu investieren. Bürgermeister Hamperl lud zudem die Gemeinderäte zur Teilnahme am Volkstrauertag ein, um die Verbundenheit mit der Gemeinschaft zu stärken.
Die Herausforderungen sind groß, und die Gemeinde Rettenbach steht vor einer entscheidenden Phase. Die finanziellen Engpässe erfordern nicht nur Mut, sondern auch kluge Entscheidungen, um die Weichen für eine positive Entwicklung zu stellen. Wie Mittelbayerische berichtete, ist die Situation ernst, doch die Gemeinde hat die Möglichkeit, durch gezielte Maßnahmen und eine enge Zusammenarbeit mit den Bürgern die Herausforderungen zu meistern.