In der beliebten Region des Berchtesgadener Landes in Bayern stehen derzeit zahlreiche ehemalige Bauernhöfe und landwirtschaftliche Flächen zum Verkauf. Die Immobilienpreise erreichen dabei teils exorbitante Höhen, die weit oberhalb der wirtschaftlichen Rentabilität für landwirtschaftliche Betriebe liegen. Ein Landwirt aus Bischofswiesen bietet sein „charmantes Bauernsacherl mit Bergblick“ für knapp 2,6 Millionen Euro an, während ein anderes Anwesen mit zwölf Zimmern und einer Wohnfläche von 285 Quadratmetern für 1,95 Millionen Euro auf dem Markt ist.
Der Geschäftsführer des Kreisverbands Berchtesgadener Land/Traunstein im Bayerischen Bauernverband, Martin Huber, äußert Besorgnis über die zunehmende Anzahl von Spekulationsobjekten im Bereich der Landwirtschaft. Er betont, dass der Verkauf von landwirtschaftlichen Flächen oft das endgültige Aus für die Landwirtschaft bedeuten kann, sobald finanzstarke Privatpersonen oder Investoren zuschlagen.
Das Grundstücksverkehrsgesetz soll zwar den Fortbestand landwirtschaftlicher Betriebe sichern, doch es stoßen auch hier gesetzliche Regelungen an ihre Grenzen, insbesondere wenn die Preise für die Flächen über das Maß hinaus steigen, dass Landwirte das Vorkaufsrecht wahrnehmen können. Huber wünscht sich eine Beibehaltung der landwirtschaftlichen Nutzung der Flächen zur Lebensmittelproduktion und eine mögliche Beteiligung der Bürger an Alternativnutzungen.
Die steigende Nachfrage nach landwirtschaftlichen Flächen zeigt sich auch in neuen Nutzungsmodellen wie der Agri-Photovoltaik, bei der die Flächen sowohl für Stromerzeugung als auch für die landwirtschaftliche Nutzung genutzt werden sollen. Trotz des hohen Preises für das „Unikat in Bestlage“ in Bischofswiesen bleibt unklar, ob das Angebot bereits verkauft wurde, da der verantwortliche Makler keine Auskunft dazu gibt.