Abfallgebühren im Berchtesgadener Land steigen: Ursachen, Auswirkungen und Maßnahmen

Die Abfallgebühren im Berchtesgadener Land werden ab dem 1. Juli deutlich ansteigen, da der Kreistag eine Neufassung der Abfallgebührensatzung genehmigt hat. Thomas Hartenberger, Leiter des Landratsamt-Fachbereichs Kommunale Abfallwirtschaft, betonte, dass die Abfallwirtschaft eine wichtige Dienstleistung für die Bevölkerung sei, die kostendeckend finanziert werden müsse. Aufgrund gestiegener Kosten in verschiedenen Bereichen wie Personal, Energie und Betrieb von Fahrzeugen und Anlagen, resultiert die deutliche Erhöhung der Abfallgebühren um durchschnittlich 9 Prozent. Insbesondere die Klimaabgabe hat zu diesem Anstieg beigetragen.

Die Gebühren beinhalten verschiedene Leistungen der kommunalen Abfallwirtschaft wie Restmülltonne, Biotonne, Papiertonne, Wertstoffhöfe und Wertstoffsammelplätze. Die Kosten für die Sammlung und Verwertung der Abfälle sind seit 2019 um über 36 Prozent gestiegen, während die Einnahmen aus Wertstoffen wie Papier und Schrott gesunken sind. Dies resultiert aus einem Rückgang der Nachfrage auf nationalen und internationalen Märkten. Die Umweltauflagen für Entsorgungsanlagen haben ebenfalls zu höheren Kosten geführt.

Zur Bewältigung der Gebührenerhöhung prüft die Abfallwirtschaft aktive Maßnahmen wie die lokale Verwertung von Bioabfällen in Kompostier- oder Biogasanlagen, effiziente Gestaltung der Wertstofflandschaft, Ausbau der eigenen Dienstleistungs- und Logistikmöglichkeiten sowie gezielte Informationskampagnen zur Abfalltrennung. Ziel ist es, weitere Gebührenerhöhungen zu vermeiden und die CO₂-Emissionen des Transports zu reduzieren. Die neue Gebührenstruktur tritt ab dem 1. Juli 2024 in Kraft und sieht eine Aufteilung der Jahresgebühr auf vier Termine pro Jahr vor, um die individuelle Belastung zu verringern.