Starke Tauwetterbedingungen in St. Moritz haben die Durchführung der abschließenden Bob-Rennen des Weltcups verhindert. Organisatoren sagten die geplanten Zweierbob-Läufe der Frauen sowie den Vierer-Wettkampf der Männer ab, da die erforderlichen Minustemperaturen für das Gefrieren der Bahn in der Nacht nicht erreicht wurden. Ob die Rennen an einem anderen Ort nachgeholt werden, bleibt unklar. Dieses Problem ist symptomatisch für die Herausforderungen, die Wintersportarten heutzutage durch den Klimawandel gegenüberstehen.

Am Samstag verlor der deutsche Bobfahrer Francesco Friedrich im Viererbob-Weltcup gegen den Briten Brad Hall und landete auf dem zweiten Platz. Johannes Lochner aus Berchtesgaden belegte den dritten Platz. Im Monobob mussten sich die Athleten ebenfalls geschlagen geben. Die Weltmeisterin Laura Nolte errang den dritten Platz hinter den beiden US-amerikanischen Bobfahrerinnen Elana Meyers Taylor und Kaysha Love.

Klimawandel und seine Folgen für den Wintersport

Die Absage der Bob-Rennen ist nicht nur ein Einzelereignis, sondern steht im Kontext eines größeren Problems, das auch andere Wintersportorte betrifft. Laut scnat.ch wird bis zum Ende des Jahrhunderts die Jahresmitteltemperatur im Alpenraum und den Mittelgebirgen um mindestens zwei Grad Celsius ansteigen. Diese Temperaturzunahme betrifft alle Jahreszeiten und hat weitreichende Auswirkungen auf die natürliche Schneedecke, die für den Schneesport geeignet ist.

Besonders besorgniserregend ist, dass die Dauer der Schneebedeckung im Spätwinter um mehrere Wochen verkürzt wird, wobei die Kernmonate für den Wintertourismus, Januar und Februar, etwas weniger betroffen sind. Dies stellt eine Herausforderung für den Wintersport dar, der sich an die veränderten klimatischen Bedingungen anpassen muss. Um den Auswirkungen des Klimawandels entgegenzuwirken, sind tiefgreifende Maßnahmen zur Emissionsreduktion erforderlich, wie im Pariser Klimaschutzabkommen festgelegt.

Die Rolle der Wintersportakteure

Die Akteure im Wintersport, darunter Wintersportverbände, -orte, Bergdörfer und Seilbahnbetreiber, stehen in der Verantwortung, aktiv Maßnahmen zur Anpassung und Emissionsminderung zu ergreifen. Technologische und organisatorische Innovationen sowie eine Diversifikation der Angebote sind notwendig, um die Zukunft des Wintersports zu sichern. Auch die Stärkung der Nutzung erneuerbarer Energien und die Verbesserung der Energie- und Ressourceneffizienz spielen eine entscheidende Rolle.

Ein effektiver Wissensaustausch über nationale und sektorale Grenzen hinweg ist unerlässlich, da der Klimawandel eine globale Herausforderung darstellt. MeteoSchweiz plant, sich weiterhin für die Forschung und Abschätzung der Schneesicherheit in einem zukünftigen Klima zu engagieren, um das Überleben des Wintersports zu sichern.