Luftverkehr in Deutschland: Neue Herausforderungen für die Flugsicherung

Die Flugsicherung steht vor zusätzlichen Herausforderungen aufgrund des wechselhaften Wetters, wie von Schoenemann erwähnt. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat zu großflächigen Luftraumsperrungen im Osten geführt und den militärischen Luftverkehr um 15 bis 20 Prozent erhöht. Infolgedessen hat sich der Luftverkehr deutlich nach Westen verschoben, wodurch der deutsche Luftraum stark frequentiert ist, obwohl er nur 3 Prozent des europäischen Luftraums ausmacht und ein Drittel aller Flüge über dem Kontinent abwickelt.

Die Nato-Übung „Tiger Meet“ in Schleswig-Holstein sowie die Fußball-Europameisterschaft stellen zusätzliche Belastungen für die Flugsicherung dar, da bereits dicht beflogene Lufträume weiter beansprucht werden. Der deutsche Luftverkehr hinkt trotz der Entwicklung in Europa hinterher, wobei Schoenemann betont, dass die deutschen Flugsicherungsgebühren keinen maßgeblichen Einfluss darauf haben. Die Streckengebühren in Deutschland liegen im Vergleich zu anderen Ländern auf gleicher Höhe. Einheitliche Gebühren an deutschen Flughäfen unterstützen kleinere Standorte, die ansonsten mit hohen Kosten konfrontiert wären.

Kritik seitens Direktfluggesellschaften richtet sich jedoch hauptsächlich gegen die deutsche Luftverkehrssteuer, die Flughafenkosten und die Luftsicherheitsgebühr. Lotsenkosten stellen nur einen kleinen Anteil des Ticketpreises dar. Trotzdem bleibt die Flugsicherung vor Herausforderungen durch das veränderte Flugverhalten und die Belastung des Luftraums durch verschiedene Events in Deutschland.