Bayreuth

Die Gefahr der Manganknollen: Tiefseebergbau bedroht Ökosysteme

Die anstehende Wahl eines neuen Leiters der Meeresbodenbehörde ISA hebt den Druck auf die Institution, die Biodiversität der Tiefsee zu schützen, während die Metals Company bald einen Antrag für den umstrittenen Tiefseebergbau stellen könnte, was möglicherweise schwerwiegende ökologische Folgen nach sich ziehen würde.

Die Auswirkungen des Tiefseebergbaus auf die sensiblen Ökosysteme der Meere werden zunehmend diskutiert. Die Rohstoffe, die in Manganknollen zu finden sind, könnten die Batterieproduktion für Elektroautos revolutionieren, aber Experten warnen vor den weitreichenden ökologischen Konsequenzen dieser Form des Bergbaus.

Der Tiefseebergbau und seine Rohstoffe

Manganknollen, die über Millionen von Jahren entstehen, enthalten wertvolle Metalle wie Mangan, Kobalt, Kupfer und Nickel. Diese Legierungen sind potenziell entscheidend für die Produktion von Batterien, insbesondere für Elektrofahrzeuge. Die Metals Company beschreibt diese Knollen als „Batterien in einem Stein“, die relativ einfach vom Meeresboden gewonnen werden könnten. Die Befürworter argumentieren, dass dieser Prozess weniger umweltschädlich sei als der herkömmliche Bergbau auf dem Festland.

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Ökologische Risiken und die Stimme der Wissenschaft

Dennoch stellt sich die Frage nach den ökologischen Risiken. Laut der Meeresbiologin Diva Amon zerstört der Tiefseebergbau die Lebensräume im Ozean, insbesondere in der Clarion-Clipperton-Zone, die ein enormes unentdecktes biologisches Potenzial birgt. Mehr als 90 Prozent der Tierarten in dieser Region sind noch nicht beschrieben. Diese Zerstörungen könnten gravierende Folgen für die Biodiversität haben und die Regeneration der Ökosysteme extrem verlängern.

Technologische Entwicklungen und die Zukunft der Batterien

Einige Experten sind der Meinung, dass der Tiefseebergbau für die zukünftige Energiewende nicht erforderlich ist. Neue Technologien in der Batterieherstellung, insbesondere die Entwicklung von Lithium-Eisenphosphat-Akkus, verringern den Bedarf an den in den Manganknollen enthaltenen Metallen. Dies wirft die Frage auf, ob der Aufwand und die Risiken, die mit dem Tiefseebergbau verbunden sind, wirklich gerechtfertigt sind.

Der Druck auf die ISA und der notwendige Führungswechsel

Mit dem bevorstehenden Antrag der Metals Company wird der Druck auf die Internationale Meeresbodenbehörde (ISA) wachsen, ihren Schutzauftrag für die Biodiversität ernst zu nehmen. Greenpeace hat die Dringlichkeit eines Führungswechsels innerhalb der ISA betont. Daniela Herrmann, Expertin für Meeresfragen bei Greenpeace, fordert eine neue Leitung und klare Richtlinien zum Schutz der Meeresumwelt. Der aktuelle Generalsekretär, Lodge, wird als nicht vertrauenswürdig angesehen, was die Effektivität der ISA gefährdet.

Fazit: Ein Gleichgewicht zwischen Technologie und Natur

Die Debatte über den Tiefseebergbau ist bedeutend, da sie die Notwendigkeit eines ausgewogenen Handels zwischen technologischen Fortschritten und dem Schutz der Natur widerspiegelt. Der Schutz der Tiefsee und ihrer einzigartigen Ökosysteme könnte letztendlich wichtiger für das globalen Klima und die Biodiversität sein, als der kurzfristige Nutzen, den der Abbau von Rohstoffen verspricht.

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