Die freiwilligen Feuerwehren in Bayern stehen auch im Jahr 2025 vor erheblichen Herausforderungen. Insbesondere die Hochwasserkatastrophe im Jahr 2024 hat die Einsatzkräfte stark beansprucht. Verbandschef Johann Eitzenberger hebt hervor, dass bayerische Feuerwehren im vergangenen Jahr rund 300.000 Alarmierungen verzeichneten, eine Zahl, die 2025 weiter steigen wird. Die Probleme, die durch den Klimawandel verstärkt werden, wie Sturm, Hagel, Schnee, Starkregen und Waldbrände, führen zu einer steigenden Anzahl an Einsätzen, die eine aktive Mitgliedergewinnung unumgänglich machen. Dies berichtet pnp.de.

Besonders das Hochwasser im Juni 2024 stellte die Feuerwehr vor massive Herausforderungen. In 18 Landkreisen wurde der Katastrophenfall ausgerufen, was nicht nur die lokale Infrastruktur belastete, sondern auch zu einem tragischen Verlust von Menschenleben führte: Ein Feuerwehrmann starb, ein weiterer wird vermisst. Vor diesem Hintergrund wurde die Notwendigkeit einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen dem Innenministerium und dem Feuerwehrverband deutlich, welche bereits vor zwei Jahren beschlossen wurde.

Die Rolle des Katastrophenschutzes

Die Einsätze der Feuerwehr im Katastrophenschutz sind laut feuerwehrmagazin.de von entscheidender Bedeutung. Der Deutsche Feuerwehrverband (DFV) und die Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb) betonen, dass eine Aktualisierung der Katastrophenschutzmaßnahmen erforderlich ist. Beide Verbände haben unterschiedliche Auffassungen zur Ausstattung und den Ressourcen der Katastrophenschutz-Einheiten, weshalb ein Positionspapier zur Verbesserung erstellt wurde. Die sieben Forderungen beinhalten unter anderem die Anpassung der Ausbildung der Einsatzkräfte und die Verbesserung der Ausrüstung.

Ein zentrales Anliegen der Einsatzkräfte ist zudem die Vorbereitung der Kommunen auf lokale Gefahren. Die dramatischen Hochwasserereignisse und anderen Naturkatastrophen der letzten Jahre zeigen, dass diese Vorbereitungen zwingend erforderlich sind. Die vfdb warnt vor einer falschen Sicherheit in Bezug auf Naturkatastrophen und fordert eine umfassende Systematisierung der Einsätze und der Schadensauswertungen.

Personalmangel und Nachwuchsgewinnung

Eine große Herausforderung, mit der die Feuerwehren konfrontiert sind, ist der Personalmangel. Eine Befragung zur Arbeitsbelastung bei den Feuerwehren im Jahr 2021 ergab, dass 76 Prozent der Feuerwehrleute Mehrarbeit leisten, mittlerweile im Durchschnitt 6,9 Stunden pro Woche. Der Hauptgrund, den 62 Prozent der Befragten angeben, ist der Mangel an Personal. Diese Situation hat direkte Auswirkungen auf die Sicherheit und Effektivität der Einsätze: 22 Prozent der Feuerwehrleute berichteten, dass der Sicherungstrupp bei Einsätzen nicht vollständig besetzt werden kann, was besorgniserregend ist.

Mit Blick auf die Zukunft steigt der Druck zur Gewinnung neuer Mitglieder. Eitzenberger hebt hervor, dass in zehn bis fünfzehn Jahren viele Feuerwehrmitglieder aus dem aktiven Dienst ausscheiden werden. Der Verband setzt daher auf eine Förderung von Vielfalt und Offenheit und wirbt aktiv um Quereinsteiger. Kooperationen, wie zum Beispiel mit der Kaminkehrer-Innung, zielen darauf ab, Handwerker als neue Mitglieder für die Feuerwehr zu gewinnen.

Die Feuerwehr hat in Bayern einen hohen Stellenwert, und in ländlichen Regionen ist sie oft der einzige Verein. Die positive Wahrnehmung in der Bevölkerung zeigt sich auch im Frauenanteil in den Feuerwehren, der momentan 11 Prozent beträgt. Um die Einsatzkräfte bei der Bewältigung künftiger Herausforderungen zu unterstützen, sind dringend Maßnahmen zur Verbesserung der Ausbildung, Ausrüstung und der internen Strukturen nötig, um so den gestiegenen Anforderungen durch den Klimawandel und andere Naturgefahren gerecht zu werden, wie auch energie-klimaschutz.de anmerkt.