Am 13. Februar 2025 erhalten Schüler in Bayern ihre Zwischenzeugnisse. Ein bemerkenswerter Trend zeigt sich dabei an den Grundschulen: Ein Großteil der Bildungseinrichtungen hat beschlossen, auf die herkömmlichen Papierberichte zu verzichten und stattdessen Lernentwicklungsgespräche durchzuführen. Laut der tz nutzen mittlerweile über 80% der staatlichen Grundschulen diese Alternative, die als motivierender gilt. Dies zeigt eine wachsende Abkehr von traditionellen Bewertungsmethoden im Schulwesen.

Die Lernentwicklungsgespräche bieten den Schülern die Möglichkeit, gemeinsam mit Lehrern und Eltern über ihre Stärken, Schwächen und Ziele zu sprechen. Diese Gespräche basieren auf einem Feedback-Formular, das sowohl von den Kindern als auch von den Lehrkräften ausgefüllt wird. Diese Entwicklung ist besonders in den Jahrgangsstufen 1 bis 3 bemerkenswert, wo das Jahreszeugnis zunehmend durch diese Gespräche ersetzt werden kann. Dennoch zeigt sich in der Praxis, dass im vergangenen Schuljahr nur etwa 25% der 2.265 staatlichen Grundschulen diese Möglichkeit tatsächlich genutzt haben.

Alternative Ansätze in der Mittel- und Oberstufe

Während Grundschulen viele Lernentwicklungsgespräche in Anspruch nehmen, verwenden auch einige Mittelstufen (Jahrgangsstufen 5 bis 7) diese Methode. An gut 15% der Mittelschulen wird auf die klassische Zwischenzeugnisausgabe verzichtet, so Kurier. Bei Realschulen und Gymnasien gibt es die Möglichkeit, Zwischenzeugnisse durch zwei schriftliche Informationen pro Schuljahr zu ersetzen, was ebenfalls die Flexibilität der Leistungsdokumentation zeigt.

Ein interessantes Detail ist, dass Viertklässler und angehende Abiturienten ihre Zeugnisse bereits im Januar erhalten. Dies geschieht, um ihnen eine frühzeitige Rückmeldung für bevorstehende Wechsel oder Prüfungen gegeben werden kann. Die Kultusministerin Anna Stolz hebt die Bedeutung des Zwischenzeugnisses hervor und bezeichnet es als wichtigen Meilenstein im Schuljahr, der Schülern hilft, ihre Lernfortschritte zu reflektieren und gegebenenfalls Unterstützung zu erhalten.

Motivierende Rückmeldungen für Schüler

In Bayern wird den Schülern durch die Bereitstellung von Lernangeboten zur individuellen Förderung die Möglichkeit geboten, ihre Lernfortschritte zu verbessern. Lehrkräfte, Beratungslehrkräfte und Schulpsychologen stehen dabei vor Ort zur Verfügung, um Unterstützung anzubieten. Das Ziel dieser Maßnahmen ist es, den Schülern ein effektives Feedback über ihren Leistungsstand zu geben, was die Grundlage für künftige Verbesserungen schaffen soll. Bereits jetzt zeigt sich, dass Lernentwicklungsgespräche in der Grundschule als positive Rückmeldung von vielen Schülern wahrgenommen werden, was auch die Einschätzung von Lehrerinnen und Lehrern widerspiegelt, die eine motivierende Atmosphäre schaffen möchten.