In Bayern entsteht derzeit der Kramertunnel, der mit einer Länge von 3609 Metern als viertlängster Tunnel Deutschlands geplant ist und den bisherigen Rekordhalter, den Oberauer Tunnel, ablösen wird. Laut Informationen von Merkur soll die Fertigstellung bis 2027 erfolgen, wenn alles nach Plan verläuft. Der Tunnel befindet sich in der Region Garmisch-Partenkirchen, wo er das Verkehrsaufkommen der umliegenden Gemeinden verringern soll.

Doch die Bauarbeiten des 405 Millionen Euro teuren Projekts verlaufen alles andere als reibungslos. Immer wieder kam es zu Unterbrechungen, zuletzt aufgrund eines Rechtsstreits, der die Arbeiten monatelang zum Stillstand brachte. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, gab es bereits vor Jahren Probleme, als Wasser in die Baustelle eindrang und die Arbeiten im Jahr 2013 vorübergehend gestoppt werden mussten. Die aktuellen Verzögerungen hängen auch mit Unstimmigkeiten über Nachforderungen in Höhe von 50 Millionen Euro an der Tunnelbaufirma zusammen, die zur Kündigung des ursprünglichen Vertrags führten.

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Komplexität der Bauarbeiten

Die Entscheidung, welches Unternehmen die letzten Bauabschnitte des Kramertunnels bis zur endgültigen Fertigstellung übernimmt, steht noch aus. Die Wettbewerbssituation bleibt angespannt, und das Bauamt könnte bald mit den ehemaligen Partnern in den Verhandlungen stehen, da das Bayerische Oberste Landesgericht ihnen recht geben könnte. Die anfänglichen Gesamtkosten von 365 Millionen Euro scheinen aufgrund der zahlreichen Komplikationen nicht realistisch und könnten deutlich höher ausfallen.

Die enormen Herausforderungen beim Bau des Kramertunnels verdeutlichen, wie komplex solche Infrastrukturprojekte oft sind – und wie wichtig eine reibungslose Koordination aller Beteiligten ist, um die ambitionierten Zeitpläne einzuhalten.

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