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Studie zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs in der Erzdiözese Bamberg: Betroffene werden um Beteiligung gebeten

Die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs in der Erzdiözese Bamberg hat am Dienstag, den 21. Mai 2024, eine geplante wissenschaftliche Studie vorgestellt. Diese Studie ist für den Zeitraum vom 1. Juli 2024 bis zum 31. Dezember 2026 geplant und zielt darauf ab, das quantitative Ausmaß des sexuellen Missbrauchs durch Kleriker an Kindern, Jugendlichen und Schutzbedürftigen im Zeitraum von 1946 bis 2022 weiter aufzuklären. Interviews mit Betroffenen und Zeitzeugen, insbesondere kirchlichen Funktionsträgern, spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Um dieses Forschungsprojekt umzusetzen, hat die Erzdiözese Bamberg Anfang Mai 2024 eine Kooperationsvereinbarung mit der Universität Greifswald und der Psychologischen Hochschule Berlin abgeschlossen. Die Leitung des Projekts erfolgt durch den Kriminologen und Strafrechtler Stefan Harrendorf aus Greifswald, die Berliner Rechtspsychologin Renate Volbert und die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs in der Erzdiözese Bamberg.

Die Betroffenen von sexualisierter Gewalt werden dazu aufgerufen, sich im Rahmen dieser Studie mit ihren Erfahrungen zu melden. Sie haben die vollständige Kontrolle über ihre Beteiligung am Forschungsprojekt, und ihre Anonymität sowie die Vertraulichkeit ihrer personenbezogenen Daten werden garantiert. Diejenigen, die sich bisher nicht an kirchliche oder staatliche Stellen gewandt haben, werden ermutigt, sich bei den Missbrauchsbeauftragten der Erzdiözese Bamberg zu melden, um ihre Fälle bis spätestens zum 31. Dezember 2024 in die Studie einzubringen.

Die Studie zielt darauf ab, neben den Missbrauchserfahrungen und deren Folgen auch Offenbarungsprozesse, Reaktionen auf Offenbarungen und den Umgang mit den Betroffenen seitens der kirchlichen Verantwortungsträger zu untersuchen. Es sollen Einzelfälle analysiert, Verantwortlichkeiten festgestellt und mögliche strukturelle Einflussfaktoren für sexuellen Missbrauch identifiziert werden, um die Präventions- und Interventionsmöglichkeiten im Erzbistum Bamberg zu bewerten.

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