Kirchen warnen vor AfD: Einfluss auf die Europawahl

Im Vorfeld der Europawahl haben sowohl Bischöfe, Synoden als auch Verbände der Kirche deutlich vor einer Wahl der AfD gewarnt – eine Entwicklung, die als Novum hervorgehoben wird. Experten betonen, dass im Vergleich zu früheren Wahlen, bei denen hauptsächlich Einzelpersonen ihre Meinungen äußerten, die aktuellen Aufrufe deutlicher und organisierter sind. Dies zeigt sich auch in der verstärkten Abgrenzung von der AfD, die als ein sinnvolles Mittel für den langfristigen Umgang angesehen wird. Die Professoren für Politische Soziologie Sabrina Mayer von der Universität Bamberg hebt hervor, dass die Positionen der AfD, insbesondere im Hinblick auf nationalistische, rechtsextremistische und fremdenfeindliche Ansichten, immer deutlicher werden.

Die Abgrenzung von der AfD wird sowohl als eine interne Maßnahme, um die eigenen Mitglieder und Gläubigen zu sensibilisieren, als auch als gesellschaftliche Frage betrachtet. Institutionen der Zivilgesellschaft, die sich klar von der AfD distanzieren, schaffen ein breites Bündnis, das die Abgrenzung zur Partei überparteilich erscheinen lässt. Die öffentliche Wahrnehmung spielt dabei eine entscheidende Rolle, da sie maßgeblich von der medialen Berichterstattung beeinflusst wird.

Die katholischen Bischöfe Deutschlands haben sich bereits im Februar bei ihrer Frühjahrstagung in Augsburg deutlich von der AfD distanziert und appellierten an die Bürger, politische Angebote von Rechtsaußen abzulehnen. In Bayern rief das oberste Laiengremium der Katholiken zur Wahl einer demokratischen Partei auf und stellte klar, dass die Positionen der AfD nicht mit den Werten und dem Auftrag Jesu vereinbar seien. Ähnlich deutlich positionierte sich auch Landesbischof Christian Kopp auf der Landessynode der evangelischen Kirche im Freistaat und betonte, dass Parteien mit nationalistischen, rechtsextremistischen oder fremdenfeindlichen Positionen nicht von Christen unterstützt werden können.