Geldautomaten-Sprenger Prozess in Bamberg vorerst ausgesetzt – Neuer Verhandlungsbeginn im Juni

Der Prozess gegen eine Bande mutmaßlicher Geldautomaten-Sprenger in Bamberg wurde vorerst ausgesetzt, wie das Landgericht Bamberg ankündigte. Der Hauptgrund für die Unterbrechung war, dass die Verteidiger der 16 Angeklagten zu Beginn des Prozesses Ende April feststellten, dass sie Akten und Videomaterial erst so spät erhalten hatten, dass eine gründliche Prüfung nicht möglich war. Deshalb wird das Hauptverfahren voraussichtlich erst ab dem 19. Juni fortgesetzt.

Die Anklage lautet, dass die 16 Männer aus den Niederlanden und Belgien eine Bande bildeten und für insgesamt 30 Geldautomatensprengungen in Deutschland verantwortlich waren. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ergaben, dass sie hauptsächlich in Bayern und Baden-Württemberg aktiv waren und dabei mehr als 3,3 Millionen Euro erbeuteten. Der durch die Sprengungen verursachte Schaden wird auf über 5,5 Millionen Euro geschätzt. Neben anderen Orten werden den Angeklagten auch Fälle in Zapfendorf und Forchheim in Oberfranken zur Last gelegt, weshalb der Prozess vor dem Landgericht Bamberg geführt wird.

Aufgrund der hohen Anzahl an Angeklagten und Verteidigern, über 30 insgesamt, sowie der Notwendigkeit von Dolmetschern, hat das Gerichtsgebäude in Bamberg nicht genügend Platz für das Verfahren. Daher wurde für den Prozess eine Sporthalle auf dem Gelände des Bundespolizeiaus- und -fortbildungszentrums genutzt. Die Angeklagten wurden unter strengen Sicherheitsmaßnahmen in die Halle gebracht, da sie alle in Untersuchungshaft sitzen. Über 70 Verhandlungstage waren bereits angesetzt, und es wird erwartet, dass eine ähnliche Anzahl von Verhandlungstagen bei der Fortsetzung erforderlich sein wird. Somit wird sich das Verfahren voraussichtlich bis ins nächste Jahr hinziehen.