Fronleichnamsprozessionen: Tradition und Frömmigkeit in bayerischen Orten

In den Straßen vieler bayerischer Orte wird es festlich am 30. Mai gefeiert. Die katholische Kirche begeht Fronleichnam mit prächtigen Prozessionen, die von Weihrauch, Fahnen, Statuen und Blumen begleitet werden. Dieser Festtag, offiziell als „Hochfest des Leibes und Blutes Christi“ im katholischen Kirchenjahr bekannt, wird bereits seit dem 13. Jahrhundert gefeiert. Papst Urban IV. etablierte Fronleichnam im Jahr 1264 als offizielles Fest.

Die erste Prozession in Bayern fand vermutlich 1286 in Benediktbeuern statt. In Bamberg geht die Tradition der Prozession auf Bischof Lamprecht von Brunn zurück, der im Jahr 1390 ein Fest zur Ehre des Leibes Christi mit einer Prozession durch den Dom initiierte. Heutzutage beginnt in Bamberg das Fest mit einem Gottesdienst auf dem Domplatz, gefolgt von einer Prozession durch die Innenstadt, bei der das Domkreuz von 18 Männern getragen wird.

Im Mittelpunkt der Fronleichnamsprozessionen steht die Monstranz, ein kostbares Gefäß, in dem eine geweihte Hostie aufbewahrt ist. Der Name „Fronleichnam“ stammt aus dem Mittelhochdeutschen und bedeutet „Herr“ und „Lebendiger Leib“. In München bewegt sich die Prozession zum Odeonsplatz, während in Nürnberg ein Gottesdienst auf dem Jakobsplatz stattfindet. Dieses Jahr werden bei der zentralen Fronleichnamsfeier in Nürnberg die Buntheit und Vielfalt der katholischen Kirche besonders betont, mit Vorbereitungen durch die italienische, polnische, portugiesische und spanische Gemeinde.