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Entdeckung in Klotzow: 900 Jahre alter Bildstein sorgt für Aufregung

In Klotzow, einem kleinen Dorf bei Anklam, wurde kürzlich ein bedeutender archäologischer Fund gemacht, der nicht nur Historiker begeistert, sondern auch das Interesse der Dorfgemeinschaft geweckt hat. Bei Bauarbeiten entdeckte der Hausbesitzer Peter Wittenberg einen seltenen Bildstein aus vermutlich dem 12. Jahrhundert, der die Geschichte der Region auf eindrucksvolle Weise bereichert.

Stimmungswandel in der Gemeinschaft

Wittenberg berichtete, dass die Stimmung im Dorf nach dem Fund „aus dem Häuschen“ sei, was zeigt, wie solch ein Fund das Leben in einer kleinen Gemeinde beeinflussen kann. Klotzow, das nur wenige Dutzend Einwohner zählt, erhält durch diesen besonderen Stein einen neuen Blickpunkt. Die Entdeckung hat die Identität und das kulturelle Erbe des Ortes neu beleuchtet und sorgt für ein wachsendes Interesse an der Geschichte der Region.

Details des Fundes und seine Bedeutung

Der Bildstein, der aus Granit gefertigt ist und beeindruckende Maße von einem Meter Höhe, 60 Zentimetern Breite und 40 Zentimetern Tiefe aufweist, zeigt eine Figurengravur eines Mannes, der ein Kreuz hält. Nach Ansicht von Landesarchäologe Detlef Jantzen könnte es sich dabei um Bischof Otto von Bamberg handeln, eine zentrale Figur in der Verbreitung des Christentums in Pommern. Sein Bildnis auf dem Stein könnte somit nicht nur historisch, sondern auch spirituell von Bedeutung sein.

Historische Verbindungen zu Otto von Bamberg

Otto von Bamberg reiste im 12. Jahrhundert nach Pommern und spielte eine entscheidende Rolle bei der Christianisierung der Region. Er erhielt 1111 ein Pallium, einen kirchlichen Ehrentitel, den er auf dem Bild tragen könnte. Der Bildstein könnte somit nicht nur ein Erinnerungsstück, sondern auch ein Hinweis auf die religiösen Aktivitäten in Klotzow und Umgebung sein.

Genauere Untersuchungen geplant

Archäologen planen, Klotzow intensiver zu untersuchen, um mehr über den historischen Kontext des Bildsteins zu erfahren. Hinweise deuten darauf hin, dass es möglicherweise einst eine Kirche oder Kapelle in der Nähe gegeben haben könnte. Solche Entdeckungen sind für die archäologische Gemeinschaft von hohem Interesse, da sie helfen, die religiöse und kulturelle Geschichte der Region besser zu verstehen.

3D-Modell zur Visualisierung und weiteren Forschung

Um die Gravuren des Steins genau zu analysieren, wird ein 3D-Modell erstellt. Dies ermöglicht eine detaillierte Untersuchung der Motive. Dabei bleibt unklar, was die abgebildete Figur in der rechten Hand hält – ein Banner oder möglicherweise ein Trinkhorn. Diese technischen Hilfsmittel können wertvolle Hinweise darüber liefern, wie der Stein früher genutzt wurde und welche Bedeutung er für die damalige Bevölkerung hatte.

Der Stein und die Zukunft der Gemeinde

Jantzen äußerte den Wunsch, den Bildstein in Klotzow aufzustellen, um die kulturelle Identität des Dorfes zu stärken. Als Vorbild dienen ähnliche Projekte in Dänemark, die bedeutende gravierte Steine in ansprechender Weise ausgestalten und damit das historische Erbe ins Rampenlicht rücken. Diese Bestrebungen könnten auch in Klotzow dazu beitragen, das kulturelle Erbe zu bewahren und das Dorf als attraktiven Ort für Besucher und geschichtlich Interessierte zu positionieren.

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