Ein plötzlicher Wintereinbruch in den Bergen hat am vergangenen Wochenende zu mehreren Rettungsaktionen geführt. In der Region Bad Tölz-Wolfratshausen mussten 14 Wanderer von verschiedenen Hütten mit Polizeihubschraubern evakuiert werden, da der Abstieg aufgrund extremer Lawinengefahr nicht mehr möglich war. Dabei wurde insbesondere von der Binsalm in der Eng berichtet, wo vier Wanderer, die eigentlich einer größeren Gruppe hätten folgen wollen, ausgeflogen wurden. Eine tragiche Wendung nahm die Situation, als drei Mitglieder der ursprünglichen Gruppe unter eine Lawine gerieten – ein 72-Jähriger bleibt derzeit vermisst.
Auf der Tölzer Hütte sitzen zehn Wanderer fest, die aufgrund von etwa 120 Zentimetern Neuschnee keinen sicheren Abstiegsweg finden können. Laut Hüttenwirtin Andrea Held sind jedoch alle Gäste wohlauf und verfügen über ausreichend Essen, Trinken sowie Wärme. Ein Abstiegsversuch wurde bereits abgebrochen, und es ist geplant, die Wanderer bei besserem Wetter am Dienstag per Hubschrauber zu evakuieren. Auch nahegelegene Lamsenjochhütte musste am Sonntag Gäste ins Tal bringen, da die Lawinensituation zu riskant für einen eigenen Abstieg war. Die Bergbahn am Herzogstand steht derzeit still, und die Lawinengefahr bleibt hoch, was weitere Vorsicht bei Unternehmungen in den Bergen erfordert, wie www.merkur.de berichtet.