Bad Tölz-Wolfratshausen

Sanierung des Loisach-Isar-Kanals: Maßnahmen nach Überschwemmungen in Gelting

Uniper hat die Ursachen für die Lecks im Loisach-Isar-Kanal in Gelting, die im Dezember 2022 zu Überflutungen führten, identifiziert und plant für den kommenden Herbst umfangreiche Sanierungsarbeiten, um zukünftige Schäden zu verhindern und die Sicherheit der Anwohner zu gewährleisten.

Die jüngsten Entwicklungen rund um den Loisach-Isar-Kanal in der Region Bad Tölz-Wolfratshausen werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, die mit der Instandhaltung von Wasserwegen verbunden sind. Vor allem die Anwohner und Geschäftsinhaber in Gelting sind von den jüngsten Überschwemmungen betroffen, die im vergangenen Dezember durch Leckagen verursacht wurden.

Ursachen der Überschwemmungen sind jetzt geklärt

In einer aktuellen Erklärung teilte das Unternehmen Uniper mit, dass es die Ursache der Lecks im Kanal aufklären konnte. Demnach war der Kanal zwischen 2018 und 2023 nur mit einer verringerten Wassermenge von maximal fünf Kubikmetern pro Sekunde betrieben worden. Diese reduzierte Fließmenge führte dazu, dass die Uferböschungen austrockneten und die natürliche Abdichtung durch Schwebstoffe nicht mehr effektiv war. Ein vom Unternehmen beauftragter Sachverständiger hat dies überprüft. „Die undichte Stelle hat zu unerwarteten Überflutungen geführt“, so ein Sprecher des Unternehmens.

Inzidenztracker

Reparaturarbeiten laufen – Sanierung steht bevor

Aktuell werden bereits Reparaturarbeiten an den fünf lokalisierten und vorübergehend abgedichteten Lecks durchgeführt. Uniper bestätigte, dass eine der Leckagen bereits saniert wurde und die Arbeiten an den verbleibenden vier Lecks im Gange sind. Darüber hinaus ist für den kommenden Herbst eine umfassende Sanierung der Uferböschung in der Geltinger Kurve geplant. Diese wird sich über 450 Meter erstrecken und umfasst die Abdichtung mit Bentonitbahnen, um weitere Erosion zu verhindern.

Betroffene Anwohner: Hochwasser und Baustellen

Die Auswirkungen der Hochwasserschäden sind spürbar: Der Gärtnereibetrieb von Josef Holzer in Gelting ist direkt von der Überschwemmung betroffen. „Jetzt haben wir eine Baustelle am Hof“, berichtet er betroffen. Trotz der notwendigen Reparaturen zeigt sich Holzer, dessen Gebäude im Dezember überflutet wurde, optimistisch. Die finanziellen Ansprüche an Uniper wurden bereits teilweise geregelt, hierzu wurden jedoch keine genauen Beträge genannt. „Die materiellen Schäden sind zu meiner Zufriedenheit erledigt“, äußert er.

Langfristige Lösungen für den Hochwasserschutz

Um zukünftig ähnliche Vorfälle zu vermeiden, haben Uniper und das Wasserwirtschaftsamt Weilheim eine Zusammenarbeit vereinbart, die einen dauerhaften Wasserfluss von fünf Kubikmetern pro Sekunde im Kanal vorsieht. Dies soll dazu beitragen, die Stabilität der Uferböschungen zu gewährleisten und die Gefahr von Überflutungen zu reduzieren. „Ein Schadenspotenzial durch diesen Teileinstau wird vom Gutachter ausgeschlossen“, betonte Reumschüssel von Uniper.

Fazit: Ein Schritt in Richtung Sicherheit

Diese Maßnahmen sind ein wichtiger Schritt, um den Hochwasserschutz in der Region zu verbessern. Dennoch bleibt abzuwarten, wie sich die Reparaturarbeiten auf den Betrieb des Walchenseekraftwerks auswirken werden, insbesondere wenn weitere Hochwasserereignisse eintreten sollten. Die Lage wird sorgfältig beobachtet, um sowohl die Sicherheit der Anwohner als auch die Energieerzeugung zu gewährleisten.

Lebt in Hamburg und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"