Neue Bezahlkarten für Asylbewerber: Bargeldlos im Landkreis zahlen

Neue Bezahlkarte für Asylbewerber im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen

In Bad Tölz-Wolfratshausen werden ab sofort alle Asylbewerber über 14 Jahre mit einer speziellen Bezahlkarte ausgestattet. Diese Karte ersetzt Bargeldauszahlungen und funktioniert ähnlich wie eine herkömmliche EC-Karte. Der monatlich zustehende Betrag wird direkt auf das Konto des Empfängers überwiesen, erklärte Asyl-Sachgebietsleiter Andreas Baumann.

Maximal 50 Euro Abhebung in bar pro Monat

Die Asylbewerber können maximal 50 Euro pro Monat in bar abheben. Ansonsten können sie die Karte in den örtlichen Geschäften zum Bezahlen verwenden. Die Akzeptanz von Kartenzahlungen im Einzelhandel soll somit problemlos gewährleistet werden. Allerdings ist der Einkauf nur im Landkreis möglich, was bei einigen auf Unverständnis stieß, insbesondere wegen fehlender Möglichkeiten in München, speziell für den Kauf afrikanischer Lebensmittel.

Die Bezahlkarte ermöglicht den Asylbewerbern auch die Verwaltung ihres Kontostands über eine App. Online-Einkäufe oder Überweisungen sind in der Regel nicht möglich, um die Verwendung des Geldes zu kontrollieren und Geldtransfers ins Ausland zu verhindern. Allerdings gibt es Ausnahmen für genehmigte Überweisungen, z.B. für den Kauf von Tickets oder die Bezahlung von Dienstleistungen wie Anwaltskosten.

Erfolgreicher Testlauf ohne Probleme

In einer Testphase wurden 30 Bewohner einer Leichtbauhalle in Tölz mit der Bezahlkarte ausgestattet, um mögliche Schwierigkeiten zu identifizieren. Der Test verlief jedoch weitgehend reibungslos. Lediglich eine falsch eingegebene PIN führte zur Sperrung einer Karte. Inzwischen sind alle über 14-jährigen Asylbewerber im Landkreis mit der Karte ausgestattet, und das Feedback der Betroffenen ist größtenteils positiv.

Umstellung soll Integration fördern

Andreas Baumann glaubt nicht, dass die Umstellung auf die Bezahlkarte potenzielle Flüchtlinge abschreckt, nach Deutschland zu kommen. Vielmehr hofft er, dass durch die Möglichkeit, über Arbeitseinkommen frei zu verfügen, die Integration gestärkt wird. Die persönliche Interaktion bei der Kartenausgabe im Landratsamt soll außerdem sicherstellen, dass die Bedürftigen unterstützt und informiert werden.