Gericht verhandelt über Schwarzbauten am Isarspitz: Spannende Klagen und Duldungsverfügungen

Der langjährige Streit um die drei Schwarzbauten am Isarspitz in Wolfratshausen erreicht eine neue Phase, da das Verwaltungsgericht (VG) München am 13. Juni über die Klagen des Bauherrn, der Eigentümerin und mehrerer Mieter verhandelt. Diese Klagen richten sich gegen die Beseitigungsanordnungen und Duldungsverfügungen, die das Landratsamt zu Beginn des Jahres 2023 zugestellt hat. Die öffentliche Verhandlung im Sitzungssaal 2 des Gerichtsgebäudes in der Bayerstraße 30 in München beginnt um 13.15 Uhr.

Bei dem Termin wird sich das Gericht mit zwei Verfahren befassen: einerseits mit der Klage des Bauherrn gegen die Beseitigungsanordnung für die Einfamilienhäuser mit den Nummern 24, 24a und 25 sowie mit der Klage seiner Tochter, der jetzigen Eigentümerin der Häuser, gegen die Anordnung, den Abriss zu dulden. Im zweiten Verfahren geht es um die Klagen mehrerer Mieter gegen die Duldungsanordnungen, die ihnen zugestellt wurden. Es ist noch unklar, ob an diesem Verhandlungstag ein Urteil gefällt wird oder ob sich eine Entscheidung verzögert.

Das Verwaltungsgericht hatte bereits 2021 die drei Häuser als Schwarzbauten eingestuft, da sie erheblich von den Vorgaben abwichen. Der Bauherr hatte gegen das Urteil Berufung eingelegt, die jedoch 2022 vom Verwaltungsgerichtshof abgelehnt wurde. Nachdem eine Petition zum Erhalt der Häuser beim bayerischen Landtag erfolglos blieb, ordnete das Landratsamt im Januar 2023 die Beseitigung der Schwarzbauten an, woraufhin Bauherr, Eigentümerin und Mieter erneut Klage einreichten. Die Ablehnung einer nachträglichen Legalisierung durch den Stadtrat von Wolfratshausen stieß auf Kontroversen, während die Bürgerinitiative gegen Wohnraumvernichtung, Baurechtsmissbrauch und Behördenwillkür (BIWOB) nun die Duldung der Schwarzbauten fordert.