Vorfall | Fusion |
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Ort | Bad Tölz-Wolfratshausen, Gernlinden, Maisach, Weilheim, Fürstenfeldbruck |
Sachschaden in € | 50000000 |
Ursache | Raumnot, Krankenhausreformgesetz |
In Bad Tölz-Wolfratshausen brodelt es gewaltig! Die geplante Fusion der Integrierten Leitstellen (ILS) Oberland und Fürstenfeldbruck sorgt für Aufregung und Besorgnis unter den Mitarbeitern und der Bevölkerung. Ab 2026 soll eine einzige Einsatzzentrale in Gernlinden bei Maisach betrieben werden, was die Koordination von Rettungsdiensten und Feuerwehr in der Region erheblich beeinflussen könnte. Laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung äußert das Team der ILS Oberland massive Bedenken hinsichtlich der Machbarkeit und der möglichen Folgen dieser Fusion.
Der Leiter der ILS Oberland, Jörg Holzapfel, stellt in Frage, ob die technische Umsetzung in nur 14 Monaten realisierbar ist. Die Fusion könnte nicht nur die Effizienz gefährden, sondern auch dazu führen, dass qualifiziertes Personal abspringt, da die Anfahrtswege für viele Mitarbeiter auf bis zu 70 Kilometer anwachsen würden. „Wir wissen nicht, wie es mit uns weitergeht“, so Holzapfel besorgt. Die ILS Oberland hat sich über Jahre hinweg ein einzigartiges Know-how im Bereich der alpinen Rettung erarbeitet, das durch die Fusion in Gefahr gerät.
Die Sorgen der Mitarbeiter
Insgesamt 38 Mitarbeiter haben einen Appell unterzeichnet, um den Standort Weilheim zu erhalten. Diese Fachkräfte sind für die Koordination von Notalleinsätzen in den Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen und Weilheim-Schongau zuständig. Die Schließung der ILS in Weilheim würde nicht nur die örtliche Expertise gefährden, sondern auch die enge Zusammenarbeit mit lokalen Einsatzkräften und Behörden beeinträchtigen. „Die Vertrauensbasis ist gefährdet“, warnt Holzapfel.
Die Bedenken sind nicht unbegründet. Die ILS Oberland hat in der Vergangenheit bewiesen, dass sie in Krisensituationen schnell und effizient reagieren kann. Doch die Fusion könnte die Reaktionszeiten verlängern und die Qualität der Einsätze beeinträchtigen. Holzapfel betont, dass die unterschiedlichen Systeme zur Telefon- und Funkvermittlung zwischen den beiden ILS erhebliche Herausforderungen mit sich bringen könnten. „Ob sich etwa die von verschiedenen Anbietern installierten Brandmeldeanlagen problemlos in Fürstenfeldbruck aufschalten ließen, ist nur eine der ungeklärten Fragen“, fügt er hinzu.
Politische Dimensionen
Die Entscheidung zur Fusion wurde in einer Verbandsversammlung des Zweckverbands für Rettungsdienst- und Feuerwehralarmierung (ZRF) Oberland getroffen. Der Tölzer Landrat Josef Niedermaier, der auch stellvertretender ZRF-Vorsitzender ist, bedauert die Unruhe, die durch die vorzeitige Bekanntgabe der Pläne entstanden ist. „Das BRK schmeißt das BRK raus“, so Niedermaier, der die Raumnot als einen der Hauptgründe für die Fusion nennt. Der Mietvertrag für die ILS in Weilheim läuft 2026 aus, und eine Erweiterung des bestehenden Gebäudes ist nicht möglich.
Die geplante neue Leitstelle in Gernlinden wird mit 50 Millionen Euro veranschlagt und soll ab 2026 in Betrieb gehen. Doch die Bedenken der Mitarbeiter und die unterschiedlichen Systeme der beiden ILS werfen Fragen auf, die noch geklärt werden müssen. „Ein fader Beigeschmack bleibt“, kritisiert CSU-Kreisrat Werner Weindl. Die Zustimmung der Kreistage und des Präsidiums des Bayerischen Roten Kreuzes steht noch aus, und die Zeit drängt.
Die Sorgen um die Zukunft der ILS Oberland sind also mehr als berechtigt. Die Fusion könnte nicht nur die Qualität der Rettungsdienste gefährden, sondern auch die Sicherheit der Bevölkerung in der Region. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um die Weichen für eine sichere und effiziente Notfallversorgung zu stellen, wie auch die Süddeutsche Zeitung berichtet.