Bad Tölz-WolfratshausenGesellschaftWissenschaft

Erfolgreiche Eingewöhnung: Steinwild kehrt an die Benediktenwand zurück

Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger informierte sich im Juli an der Benediktenwand über den erfolgreichen Fortschritt des Steinwild-Projekts, das darauf abzielt, die genetische Vielfalt der dort ansässigen Steinwildpopulation zu erhöhen, nachdem vor 15 Monaten mehrere Exemplare aus der Schweiz angesiedelt wurden.

Die Auswilderung von Steinwild an der Benediktenwand stellt nicht nur einen ökologischen Versuch dar, sondern beeinflusst auch das soziale und wirtschaftliche Gefüge der Region. In der malerischen bayerischen Landschaft, wo Jagd und Tourismus aufeinandertreffen, wird die Wiedereinführung dieser Wildtiere sorgfältig überwacht und hat bereits erste Erfolge gezeigt.

Erfolgreiche Integration der Steinwildpopulation

Laut Iris Biebach vom Institut für Evolutionsbiologie und Umweltwissenschaften der Universität Zürich haben sich die schweizer Steinwildtiere gut in ihrem neuen Lebensraum eingelebt. Über einen Zeitraum von 15 Monaten wurden insgesamt 193 Sichtungen dieser Tiere dokumentiert, wobei 79 spezifische Nachweise für die markierten Steinwild-Exemplare zu verzeichnen waren. Die regelmäßigen Sichtungen deuten darauf hin, dass die Tiere aktiv in den bestehenden Lebensraum integriert sind, oft in Begleitung der heimischen Steinwildpopulation.

Grund für die Ansiedlung

Der hauptsächliche Beweggrund für die Auswilderung der Steinwildtiere liegt in der genetischen Auffrischung der heimischen Population, die stark unter Inzucht leidet. Die Herausforderung, die durch eine geringe genetische Diversität entsteht, gefährdet die langfristige Überlebensfähigkeit der lokalen Steinwildgruppe. Daher wurde eine Gruppe von Wildhütern aus dem Wallis beauftragt, acht Tiere zu fangen und nach Bayern zu transportieren, um die Artenvielfalt zu fördern.

Öffentliche Unterstützung und Monitoring

Die lokale Gemeinschaft hat sich aktiv in das Projekt eingebracht. Der Kreisjagdverband und die Hochwildhegegemeinschaft Isarwinkel unterstützen die Forschungsarbeit, die bis zum Jagdjahr 2033/2034 fortgesetzt wird. Die Finanzierung erfolgt über Gelder aus der Jagdabgabe sowie private Stiftungen, die das Monitoring der Tiere gewährleisten. Diese Unterstützung ist entscheidend, um eine nachhaltige und gesunde Bestandserhaltung sicherzustellen.

Einblicke in die Herausforderungen und Erfolge

Eine der größten Herausforderungen dieser Initiative sind die Missverständnisse in Bezug auf den Naturschutz und das Verhalten von Touristen in der Region. Franz Steger von der Naturschutzbehörde weist auf die zunehmenden Probleme durch unerlaubte nächtliche Lagerfeuer und Partys auf dem Gipfel der Benediktenwand hin. Solche Aktivitäten fördern ein falsches Naturverständnis und gefährden die sensiblen Lebensräume der Wildtiere, die durch menschliche Einflüsse geschädigt werden können.

Die Bedeutung für die Region

Die Wiedereinführung des Steinwildes hat weitreichende Auswirkungen auf die Region. Sie fördert nicht nur die Biodiversität, sondern kann auch den Ökotourismus ankurbeln, da Wildtiere immer attraktiver für Naturbeobachter und Wanderer werden. Die Möglichkeit, diese beeindruckenden Tiere in freier Wildbahn zu sehen, könnte nicht nur das Interesse der Besucher steigern, sondern auch das Bewusstsein für den Naturschutz und die Bedeutung von gesunden Ökosystemen darstellen.

Insgesamt zeigt das Steinwild-Projekt an der Benediktenwand, wie Naturschutz, regionale Unterstützung und wissenschaftliche Überwachung zusammenwirken können, um die natürliche Lebenswelt zu erhalten und gleichzeitig der Gemeinde wirtschaftliche Vorteile zu bringen. Während die langfristigen Ergebnisse noch abzuwarten sind, sind die bisherigen Erfolge ein Zeichen für ein positives Zusammenwirken von Natur und Mensch im bayerischen Raum.

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