Knapp zwei Wochen vor der Europawahl verzeichnen die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen einen deutlichen Anstieg an Bürgern, die sich für die Briefwahl entscheiden. Laut dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ haben alle drei Bundesländer im Vergleich zur Wahl 2019 einen signifikanten Zuwachs an Briefwählern verzeichnet.
In Berlin hat bereits ein Viertel der Gesamtwählerschaft, was 637.113 Personen entspricht, einen Wahlschein beantragt. Dieser Wert übertrifft die Anzahl der Briefwähler von 2019 deutlich. Ähnlich positive Trends sind auch in Hamburg zu beobachten, wo 292.707 Menschen (20,6 Prozent) sich zur Briefwahl registriert haben, eine Steigerung im Vergleich zur Wahl vor fünf Jahren.
Bremen und Bremerhaven verzeichnen ebenfalls einen klaren Aufwärtstrend in Bezug auf die Zahl der ausgestellten Wahlscheine. In Bremerhaven haben bereits 9.581 Personen elf Tage vor der Wahl die Briefwahl angemeldet, was mehr ist als bei der Wahl 2019. In Bremen wurde bereits das Niveau von 2019 erreicht, mit 78.256 beantragten Wahlscheinen, nur unwesentlich weniger als beim vorherigen Urnengang.
Im Gegensatz zu den Stadtstaaten haben die Flächenländer noch keine konkreten Prognosen zur Briefwahl abgegeben. Die Kommunen sind für die Organisation und Auswertung der Briefwahlunterlagen verantwortlich, was den Ländern die erforderlichen Daten fehlen lässt. Brandenburg weist bisher einen Anteil von 13,2 Prozent der Gesamtwählerschaft an Briefwählern auf, jedoch ist es laut der Landeswahlleitung noch zu früh, um eine genaue Prognose abzugeben.
Die wachsende Zahl der Briefwahl-Anträge in den Stadtstaaten signalisiert eine mögliche Veränderung im Wahlverhalten der Bürger und zeigt ein verstärktes Interesse an der Teilnahme an der Europawahl durch die bequeme und flexible Möglichkeit der Briefwahl. Die genauen Auswirkungen dieser Entwicklung und ob sie sich auch in den Flächenländern widerspiegelt, bleibt abzuwarten.
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