Ruhe im Fuggerwald: Naturfriedhof in Augsburg geplant

Im idyllischen Fuggerwald bei Augsburg soll bald ein Naturfriedhof entstehen, wo Beisetzungen unter Bäumen stattfinden sollen. Nach einer zehnjährigen Planungsphase hat der Augsburger Stadtrat grünes Licht für das Projekt gegeben. Betrieben wird der Naturfriedhof von den Naturfriedhöfen Schwaben, die zum Haus Fugger-Babenhausen gehören. Der Forstdirektor der Fuggerwälder, Peter Edeling, betont, dass trotz Begräbnissen der Eingriff in die Natur minimal gehalten werden soll.

Der geplante Naturfriedhof erstreckt sich über eine Fläche von 8,8 Hektar und soll Platz für etwa 1500 Urnen bieten. Jede Urne wird am Fuß eines Baumes bestattet, wobei nur ein naturbelassener Rubinienpfahl als Orientierung dient. Die Bestattungszeremonie umfasst das Abheben eines Stücks Waldes für das Einbringen der Urne in ein 50 Zentimeter tiefes Loch, das anschließend wieder bedeckt wird. Die Urnen bestehen aus biologisch abbaubarem Material und werden nach einigen Jahren vom Wald aufgenommen.

Die Fugger betreiben bereits erfolgreich zwei Naturfriedhöfe in Babenhausen und Markt Wald. Angesichts der veränderten Bestattungskultur in Deutschland wächst das Interesse an naturnahen Bestattungsmöglichkeiten. Die Stadt Augsburg reagierte auf diesen Bedarf und ermöglicht mit dem Naturfriedhof eine alternative Form der Beisetzung, die den Wunsch vieler Bürgerinnen und Bürger nach einer naturverbundenen Ruhestätte widerspiegelt. Mit dem Verzicht auf traditionelle Grabpflege und Grabschmuck bleibt auch in einem Naturfriedhof der charakteristische Waldflair erhalten.