Am 14. Februar 2025 äußerte sich Marco Rose, der Cheftrainer von RB Leipzig, mit klaren Worten gegen Rassismus im Fußball. Der Anlass war die öffentliche Geisselung rassistischer Anfeindungen gegen seinen Spieler Loïs Openda. Rose zeigte sich fassungslos über die Vorfälle, die Openda nach einem Heimspiel gegen den FC St. Pauli in sozialen Netzwerken erlitten hatte. Diese Vorfälle unterstreichen ein drängendes Problem im Sport, das weit über Einzelfälle hinausgeht.
Rose forderte in seiner Stellungnahme umfassende Konsequenzen gegen Rassismus. Dazu zählen Aufklärung, Nächstenliebe und vor allem harte Strafen für Täter. In seiner Rede kurz vor der Partie gegen den FC Augsburg machte er deutlich, dass die Gesellschaft als Ganzes zusammenstehen müsse, um rassistischen Äußerungen entgegenzutreten. RB Leipzig verurteilte in einer offiziellen Mitteilung die Hetze gegen Openda mit dem Ausdruck von Wut und Trauer.
Öffentliches Bekenntnis gegen Rassismus
Loïs Openda, ein belgischer Spieler mit marokkanischen Wurzeln, hat die Beleidigungen, die er im Internet erhalten hat, öffentlich gemacht. Auf Instagram erklärte er stolz, schwarz zu sein, und dass er sich nicht von Rassisten einschüchtern lassen werde. Diese Botschaft ist ein starkes Zeichen im Kampf gegen Diskriminierung und ein Appell an die Gemeinschaft, Solidarität zu zeigen.
Rose betonte, dass Menschen, die rassistische Äußerungen im Internet verbreiten, bestraft werden sollten, um eine Eskalation in reale Taten zu verhindern. Diese Forderung ist ein Teil eines größeren Diskurses über Rassismus im Sport, der immer wieder in den Fokus rückt. Experten wie Senfo Tonkam, der ein Projekt des Deutschen Olympischen Sportbundes leitet, erläutern, dass Rassismus im Sport tiefere strukturelle und institutionelle Ursachen hat, die oft ignoriert werden.
Ein tief verwurzeltes Problem
Der Fall Openda ist nicht der erste dieser Art. Der Innenverteidiger Ibrahima Cissé vom FC Schalke 04 wurde ebenfalls im Rahmen eines Spiels rassistisch beleidigt. Solche Vorfälle sind im Profisport und Breitensport weit verbreitet, und die Medien berichten häufig nur über die sichtbarsten Formen von Rassismus, während das zugrunde liegende Problem unzureichend beleuchtet wird. Rassismus spiegelt gesellschaftliche Probleme wider, die aus einer langen Geschichte von Diskriminierung und kolonialen Strukturen resultieren.
Die Diskussion über Rassismus im Sport zeigt, wie wichtig es ist, auch strukturelle Probleme wie die ethnische Diversität in wichtigen Positionen des Sports zu thematisieren. Zudem beeinflussen gesetzliche Regelungen im Bereich Zuwanderung und Asyl den Zugang zu Sport für bestimmte Gruppen negativ. Daher ist die Anti-Rassismus-Arbeit im organisierten Sport von entscheidender Bedeutung, um eine inklusive Umgebung zu schaffen.
Es bleibt zu hoffen, dass die Appelle von Trainern wie Marco Rose und die öffentlichen Bekenntnisse von Spielern wie Loïs Openda nicht nur Mittel zum Zweck, sondern tatsächlich startende Veränderungen in der Begegnung mit Rassismus im Sport und darüber hinaus anstoßen können.
Für weitere Informationen über Rassismus und seine tiefen Wurzeln im Sport lesen Sie die Berichte von tz.de, sport1.de und mads.de.