Am 27. Februar 2025 wurde bekannt, dass Alanna Ebigbo die Professur für Innere Medizin an der Ruhr-Universität Bochum übernommen hat. Seit dem 20. Februar wird er zudem die Klinikdirektion der Inneren Medizin am St. Josef-Hospital leiten. Ebigbo, ein erfahrener Gastroenterologe aus Nigeria, möchte die Endoskopie nicht nur zur Diagnostik, sondern auch zur Therapie nutzen, insbesondere durch den Einsatz modernster Technologien.

Die Innovationskraft der modernen Endoskopie ermöglicht es, Krebserkrankungen schonend zu behandeln, wobei das beschädigte Organ teilweise erhalten bleiben kann. Ebigbo hat in den letzten Jahren intensiv zu Künstlicher Intelligenz (KI) in der Diagnose und Therapie von Erkrankungen des Verdauungstraktes geforscht. Seine Ergebnisse zeigen, dass KI die Genauigkeit der Krebsdiagnostik erheblich steigern kann. Er war zuletzt als Oberärztlicher Leiter der Endoskopie im Universitätsklinikum Augsburg tätig und hat die AG Künstliche Intelligenz in der Endoskopie geleitet.

Fortschritte durch Künstliche Intelligenz

Unter den Entwicklungen in der Gastroenterologie sind KI-Systeme von zentraler Bedeutung geworden. Nach Angaben von Medmedia ermöglichen mehrere kommerziell verfügbare KI-Systeme die automatisierte Detektion von kolorektalen Polypen. Auf diese Weise wird die Erkennung von Adenomen während der Koloskopie signifikant verbessert. Einige dieser Systeme können darüber hinaus die Histologie der Polypen vorhersagen und die Tiefeninfiltration von Neoplasien beurteilen. Durch Technologien des tiefen Lernens hat KI ein hohes Potenzial, das therapeutische Handeln in der Gastroenterologie zu revolutionieren.

Ein bahnbrechendes Beispiel für die Verbindung von Diagnostik und Therapie wird von einem Team unter der Leitung von Prof. Dr. Jürgen Popp beschrieben. Laut Healthcare in Europe forscht dieses Team seit über einem Jahrzehnt an einer Technologie, die verschiedene optische Bildgebungsmethoden kombiniert. Diese multimodale Technologie zielt darauf ab, die chemischen und strukturellen Eigenschaften von Gewebe in Echtzeit zu analysieren, wobei künstliche Intelligenz die Bildauswertung durchführt und Chirurgen bei ihren Entscheidungen unterstützt.

Präzision durch moderne Technologien

Ein integrierter Femtosekundenlaser in der Technologie ermöglicht das präzise Entfernen von krankem Gewebe, ohne gesundes Gewebe zu schädigen. Dies verbessert nicht nur die Sicherheit der Operationen, sondern steigert auch die Heilungschancen der Patienten. In präklinischen Tests hat die Technologie eine Erkennungsgenauigkeit von 96% erreicht, womit Tumorgewebe mit einer bisher unerreichten Präzision entfernt werden konnte.

Ebigbo hat eine umfassende Ausbildung in der Inneren Medizin und wurde 2023 habilitiert. Zu seinen zahlreichen Forschungskooperationen zählen Einrichtungen in Jena, Ulm, Rom, North Carolina, Tokio und São Paulo. Er hat für seine Forschung mehrere hochrangige Preise erhalten und ist bereit, mit neuen Technologien die Zukunft der Endoskopie zu gestalten.