Kuka, der bekannte Roboterhersteller mit Sitz in Augsburg, hat angekündigt, dass rund 400 Stellen bis Ende 2026 abgebaut werden sollen. Die Unternehmensführung hat angekündigt, dies sozialverträglich und ohne betriebsbedingte Kündigungen zu realisieren. Aktuell beschäftigt Kuka am Standort Augsburg etwa 3.200 Mitarbeiter. Von den beabsichtigten Streichungen entfallen 300 Stellen auf den Roboterbau und etwa 100 auf die Holding.

Für den Stellenabbau gibt es mehrere Gründe. Laut Kuka ist die Marktlage insbesondere im Automobilbereich herausfordernd. Viele Kunden zeigen sich zurückhaltend in ihren Investitionen, was sich negativ auf die Aufträge auswirkt. Kuka hat traditionell einen starken Fokus auf die Entwicklung und den Bau von Robotern für die Automobilindustrie und spürt nun die Verwerfungen in diesem Sektor sehr deutlich. Die allgemeine Stimmung in der Automobilbranche ist verhalten, was die geschäftliche Lage von Kuka zusätzlich belastet. Zudem sieht sich das Unternehmen einem verstärkten Wettbewerb, insbesondere aus China und Japan, gegenüber.

Umstrukturierung und Sparmaßnahmen

Diese Massnahme ist Teil des Sparprogramms „Fit4Growth“, welches darauf abzielt, die Effizienz des Unternehmens zu steigern und Kosten zu senken. Kuka plant, Teams zusammenzulegen und Führungsebenen abzubauen, was zu einer Reduktion der Wochenarbeitszeit für Mitarbeiter, die mehr als 35 Stunden pro Woche arbeiten, auf 35 Stunden führen könnte.

Die Mitarbeiter wurden per Videobotschaft über die Veränderungen informiert, was zur Besorgnis innerhalb der Belegschaft geführt hat. Viele Mitarbeiter äußern ihre Sorgen über die bevorstehenden Umstrukturierungen und nehmen dies als einen Rückschlag wahr. Die IG Metall Augsburg setzt sich aktiv für die Schaffung eines Sozialplans und für Abfindungen ein, während das Unternehmen eng mit den Arbeitnehmervertretern zusammenarbeitet, um betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden.

Wachstumsmarkt Automatisierung

Trotz der aktuellen Herausforderungen ist Kuka optimistisch, was die langfristigen Perspektiven des Automatisierungsmarktes angeht. Das Unternehmen plant Investitionen in ein neues Digital-Segment, um Maschinen und Anlagen zu digitalisieren. Laut einer Analyse zu Automatisierungstrends wird der Automatisierungsmarkt mittelfristig als Wachstumsmarkt angesehen, was Kuka die Möglichkeit bietet, seine Position zu stärken, sobald sich die Marktbedingungen verbessern.

Zusammenfassend ist Kuka mit einem schwierigen Umfeld konfrontiert, sieht jedoch Lichtblicke in der Digitalisierung und den Entwicklungen im Automatisierungsbereich. Auf lange Sicht könnte sich dies positiv auf die Unternehmensstrategie auswirken, obwohl die Anpassungen in der Belegschaft im Moment im Vordergrund stehen. Das Unternehmen hat zuletzt einen Jahresumsatz von etwa vier Milliarden Euro erzielt und beschäftigt weltweit rund 15.000 Mitarbeiter.

Für weitere Details zu den Entwicklungen bei Kuka lesen Sie die Berichte bei PNP, BR und Wired Workers.