Vorfall | Versammlung |
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Uhrzeit | 18:00 |
Ort | Kempten, Residenzplatz |
Am Dienstagabend, den 10. Dezember 2024, feierten über 200 Syrerinnen und Syrer am Residenzplatz in Kempten das Ende des Assad-Regimes in Syrien. Oberbürgermeister Thomas Kiechle lobte die syrische Gemeinschaft für ihre Geduld während des langen Konflikts und wies auf das immense Leid hin, das viele Menschen in Syrien erlitten haben. Die Feier, die keinen protestierenden Charakter hatte, war geprägt von arabischem Kaffee und dem süßen Gebäck Shebiyat. Eine Teilnehmerin äußerte: „Wir feiern, weil wir stolz sind, dass wir 13 Jahre lang durchgehalten haben.“ Dieser Festakt fällt zeitlich mit dem Sturz des Machthabers Baschar al-Assad durch Rebellengruppen zusammen, was die drängenden Probleme in Syrien, wie die Lebensmittelknappheit und die Verhältnisse in Gefängnissen, ins Licht rückte, berichtete die Allgäuer Zeitung.
Die radikale Entwicklung von Kämpfern aus Kempten
Parallel zu den Feierlichkeiten gab es allerdings auch kontroverse Entwicklungen im Allgäu, speziell in Kempten. Die türkische Moscheegemeinde plant eine große Konferenz, um über die wachsende Zahl radikaler Muslime, auch bekannt als Salafisten, zu diskutieren. David G., ein 18-jähriger Islamkonvertit aus Kempten, zog im Jahr 2013 nach Syrien, um an dem Bürgerkrieg teilzunehmen und fand dort sein frühes Ende. Als Teil einer radikalisierenden Bewegung hat er der Gesellschaft in Deutschland und den Behörden angesichts des zunehmenden Dschihadismus einen deutlichen Schock versetzt. Berichten der Augsburger Allgemeinen zufolge ist er einer von vielen, die in den Konflikt zogen mit der Ambition, einen islamistischen Staat zu errichten.
Die Kemptener Salafisten sind nicht nur ein gesellschaftliches Problem, sondern auch ein Sicherheitsrisiko für Deutschland. Mit geschätzten 6000 Salafisten, von denen Hunderte nach Syrien reisen, wird ihr Einfluss immer drängender. In diesem belastenden Kontext von Feiern und unbekannten Schicksalen wird die dramatische Kluft zwischen Freude über den politischen Wandel in Syrien und der Trauer um verlorene Leben spürbar. Während die einen ihren neuen Lebensabschnitt feiern, gerät der andere Teil in die Fänge der Radikalisierung und des Krieges, als radikale Strömungen mehr und mehr junge Menschen in ihren Bann ziehen.
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