Isar Aerospace startklar: Erstflug der Rakete Spectrum naht!

Isar Aerospace startet erstmals die Spectrum-Rakete in Norwegen. Entscheidend für die Zukunft deutscher Raumfahrt.
Isar Aerospace startet erstmals die Spectrum-Rakete in Norwegen. Entscheidend für die Zukunft deutscher Raumfahrt.

Ottobrunn, Deutschland - Isar Aerospace, ein aufstrebendes Start-up im Raumfahrtsektor mit Sitz in Ottobrunn bei München, ist auf dem besten Weg, die deutsche Raumfahrtgeschichte neu zu schreiben. Am Sonntag steht der erste Testflug ihrer 28 Meter langen Rakete Spectrum an. Diese Premiere ist ein entscheidender Schritt für das Unternehmen, das mit seinem selbst entwickelten Triebwerk Aquila, welches 75 Kilonewton Schub erzeugt, bis zu sieben Tonnen in die Umlaufbahn bringen möchte. Ein Genehmigungsbescheid der norwegischen Zivilluftfahrtbehörde (NCAA) hat den Run auf die Startrampe in Norwegen beschlossen.

Die erste Rakete wird ohne Kunden-Nutzlasten starten, um Daten für die weitere Entwicklung zu sammeln. Isar Aerospace verfolgt dabei ein innovatives Konzept von „Versuch und Irrtum“ und hat 90% der Komponenten selbst gefertigt. 

Details zur Spectrum-Rakete

Die Spectrum-Rakete ist speziell für die Beförderung von Kleinsatelliten konzipiert und verfügt über zwei Stufen mit Flüssigkeitstriebwerken. Die erste Stufe ist mit neun Aquila-Triebwerken ausgestattet, die insgesamt 675 Kilonewton Schub liefern, und die zweite Stufe nutzt eine Vakuumversion des Triebwerks mit 94 Kilonewton Schub. Mit einer Transportfähigkeit von bis zu 1000 kg in niedrige Erdumlaufbahnen und 700 kg in sonnensynchrone Umlaufbahnen hat die Rakete das Potenzial, einen wertvollen Beitrag zur wachsenden Satellitenindustrie zu leisten.

Die Entwicklung ist jedoch nicht ohne ihre Herausforderungen. Ursprünglich war der erste Start für 2021 geplant, wurde aber auf 2022 und 2023 verschoben, bevor er nun für März 2025 erwartet wird. Die letzten Testläufe des Aquila-Triebwerks fanden am schwedischen Raketenstartplatz Esrange statt, und im November 2023 wurden die Bauteile für die erste Rakete in Produktion gegeben.

Förderung und Marktchancen

Die Unterstützung für Isar Aerospace kommt auch von der Bundesregierung, die im Rahmen des ESA-Programms „Boost!“ rund 95 Millionen Euro zur Verfügung stellt. Diese Maßnahme wurde vom Haushaltsausschuss unterstützt und soll nicht nur Isar Aerospace, sondern auch anderen deutschen Start-ups wie Rocket Factory Augsburg AG und HyImpulse Technologies GmbH zugutekommen. Ziel ist es, die Innovationskraft in der Raumfahrtbranche zu stärken und den Zugang zu Wettbewerben wie der European Launcher Challenge zu erleichtern.

Die Bundesregierung unterstreicht die Notwendigkeit der technologischen Souveränität in Europa, was durch die Fördermittel bekräftigt wird. Isar Aerospace hat in der Vergangenheit bereits Buchungen bis 2032 erhalten, darunter Aufträge von großen Unternehmen wie Amazon und John Deere, und plant, jährlich mehrere Hundert Triebwerke zu produzieren.

Zukünftige Entwicklungen

Im Februar 2025 wurde die Spectrum nach den umfangreichen Testläufen für den Erstflug als einsatzbereit gemeldet. Der Erfolg dieses Tests ist entscheidend für die finanzielle Stabilität des Unternehmens. Die Möglichkeit, dass Isar Aerospace der erste deutsche Raketenbauer sein könnte, der erfolgreich ins All startet, bleibt ein zentrales Thema für die Branche.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Isar Aerospace nicht nur mit der Spectrum-Rakete ein wichtiges Projekt angestoßen hat, sondern auch in der Lage ist, sowohl kommerzielle Marktchancen zu nutzen als auch neue technologische Maßstäbe zu setzen. Mit einer soliden Unterstützung von staatlicher Seite scheint eine positive Entwicklung in der deutschen Raumfahrtindustrie in greifbare Nähe zu rücken.

Details
Vorfall Regionales
Ort Ottobrunn, Deutschland
Quellen