Bezirkskliniken Schwaben erinnern an grausame Krankenmorde im Dunkel der NS-Zeit

Erinnerung an die Vergangenheit: Bezirkskliniken Schwaben ehren die Opfer der Krankenmorde

In einer bewegenden Geste der Anerkennung hat die Stadt Augsburg die Straße, die zur Hauptverwaltung der Bezirkskliniken Schwaben führt, umbenannt. Die bisherige «Dr.-Mack-Straße» trägt nun den Namen «Geschwister-Schönert-Straße». Diese Umbenennung steht im Zusammenhang mit der Ehrung der Opfer der Krankenmorde, die während der NS-Zeit in den Bezirkskliniken Schwaben stattfanden.

Mehr als 200.000 kranke und behinderte Menschen wurden von den Nazis während des «Euthanasie»-Programms systematisch ermordet, darunter Tausende im Allgäu. Dieses dunkle Kapitel der Geschichte wird nun von den Bezirkskliniken Schwaben besonders in den Fokus gerückt, um an die Opfer zu erinnern.

Die Krankenmorde fanden unter anderem in der damaligen Heil- und Pflegeanstalt Kaufbeuren-Irsee statt, wo über 2500 Menschen, darunter mindestens 210 Kinder, getötet wurden. Eine Statue am Eingang des Bezirkskrankenhauses in Kaufbeuren soll künftig an diese Geschehnisse erinnern und als Mahnmal dienen.

Zusätzlich zu der physischen Erinnerung durch die Statue wird am kommenden Dienstag eine Ausstellung mit dem Titel «In Memoriam» eröffnet. Diese Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit Schülerinnen und Schülern des Jakob-Brucker-Gymnasiums in Kaufbeuren und der Pflegeschule des Bezirkskrankenhauses entstanden ist, widmet sich den Krankenmorden während der NS-Zeit.

Die Umbenennung der Straße zu Ehren der Geschwister Günther und Brigitte Schönert trägt zur Erinnerung an die Vergangenheit bei. Die beiden Geschwister wurden im zarten Alter von zwei und sechs Jahren während des «Euthanasie»-Programms ermordet. Ihr Schicksal und das vieler anderer Opfer der Krankenmorde lassen uns nicht vergessen, wozu menschliche Grausamkeit fähig ist.