Am 9. Februar 2025 fand das erste TV-Duell zwischen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und dem Unions-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz (CDU) statt. Die 90-minütige Debatte drehte sich hauptsächlich um die Themen Migration und die Vorwürfe einer Zusammenarbeit zwischen der Union und der AfD. Scholz konfrontierte Merz mit seinen Äußerungen, während Merz Scholz mit einem Zitat aus einem Interview von 2024 konfrontierte, in dem dieser davon sprach, sich nicht von der AfD abhängig zu machen. Die Diskussion zeigte schnell, dass das Spitzenduo sich in vielen Punkten uneinig war.
Friedrich Merz sorgte im Rahmen des Duells für Aufsehen, indem er gegen die Protokolle des Formats verstieß und zusätzliches Material mitbrachte. Scholz bezeichnete Merz’ Vorgehen als „Wort- und Tabubruch“ und äußerte Bedenken hinsichtlich einer zukünftigen Zusammenarbeit mit der AfD. Merz wies die Vorwürfe zurück und hielt Scholz vor, die Union habe im Bundestag ihren Fünf-Punkte-Plan zur Migration mit Stimmen der AfD durchgesetzt, was Scholz als Vertrauensverlust interpretierte.
Politische Angriffe und Reaktionen
Während des Duells griff Scholz Merz mehrfach an und stellte dessen Wahrnehmung der aktuellen wirtschaftlichen Lage in Frage, worauf Merz die Gelassenheit bewahrte. Beide Parteien sehen ihre Kandidaten als Gewinner der Debatte. CSU-Chef Markus Söder nannte Merz den „eindeutigen und klaren Sieger“, während SPD-Chef Lars Klingbeil Scholz als „sehr faktenstark“ lobte. Merz versuchte, das Thema Migration für seinen Wahlkampf zu nutzen, nachdem er seine Strategie nach einer Gewalttat in Aschaffenburg umgestellt hatte.
In Bezug auf die Asylpolitik versprach Scholz, einen „harten Kurs“ aufrechtzuerhalten und wies Merz’ Vorschläge zur Zurückweisung von Migranten als rechtswidrig zurück. Scholz kritisierte Merz zudem für dessen vorherige Aussagen, die er als „Wortbruch“ bezeichnete. Laut Umfragen seitens tagesschau.de vertraut nur jeder zweite Wähler dem Versprechen der Union, keine Koalition mit der AfD einzugehen.
Vorbereitung auf die Bundestagswahl
Im Kontext der bevorstehenden Bundestagswahl am 23. Februar 2025 wird eine Vielzahl von TV-Debatten stattfinden. Nach dem Auftakt am 28. Januar wird am 10. Februar eine weitere wichtige Debatte mit Merz und Scholz bei „Hart aber fair“ stattfinden. Das nächste Duell zwischen den beiden findet am 19. Februar bei Welt TV statt, gefolgt von der Schlussrunde am 20. Februar in der ARD und ZDF. Diese Debatten werden entscheidend sein, um den Wählern Einblick in die Positionen der Kanzlerkandidaten und ihrer Parteien zu geben, was sich auf den Ausgang der Wahl auswirken könnte, so rnd.de.
Die Wähler sind gespannt auf das, was die nächsten Debatten bringen werden, denn die Meinungsumfragen zeigen ein hohes Interesse. Momentan liegt die Union in den Umfragen zwischen 29 und 34 Prozent, während die SPD mit 15 bis 18 Prozent hinter der AfD zurückfällt. Beliebtheitswerte zeigen, dass 32 Prozent der Befragten mit Merz zufrieden sind, während nur 23 Prozent mit Scholz positiv bewerten.